Wer im Berliner Sommer Abkühlung sucht, kann zwischen zehn Sommerbädern wählen. Doch den allergrößten Teil des Jahres – achteinhalb Monate – sind diese geschlossen. Wie könnte man diese großen, zentralen Freiflächen den Berlinern auch im Frühling, Herbst und Winter zugänglich machen? Diese Frage stellen sich drei junge Berliner Architekten – ihre Initiative „Pool Potentials“ sammelt auf der gleichnamigen Webseite Ideen dazu.
Die bisher eingereichten Vorschläge umfassen neben warmen Übernachtungsplätzen für Obdachlose auch einen „Palmen-Parkplatz“ im Kreuzberger Prinzenbad, auf dem wärmehungrige Topfpflanzen überwintern könnten. Mobile Solarzellen wurden ebenso vorgeschlagen wie Wintersportflächen für Schlittschuhlaufen oder Eishockey. Jemand riet zur Errichtung einfacher Holzhütten, die von Kitas und Schulen für Ausflüge genutzt werden könnten – „wie ein Extragarten“.
Im nächsten Schritt streben die Initiatoren eine Machbarkeitsstudie für ein Modellprojekt an. Erste Gespräche mit Staatssekretären habe es schon gegeben, sagt Marina Sylla, die das Projekt gemeinsam mit Benjamin Meurer und Manuel Heck betreibt. Klar ist aber: Leicht dürfte es nicht werden. Die Macher sprechen von „vielen Hürden“ auf dem Weg zur Realisierung – Verkehrssicherungspflicht, Nutzungsvereinbarungen oder Bebauungspläne, die nur eine bestimmte Nutzung vorsehen, seien nur einige davon. Aktuell entsteht auch ein kleiner Dokumentarfilm über das Projekt.
kb
25.10.2021