Seit Jahren ärgert sich ein Mitglied des Berliner Mietervereins über die chaotische Müllplatzsituation in seiner Wohnanlage. Zuerst war die neue Unterfluranlage defekt, dann erwies sich die Aufnahmekapazität als nicht ausreichend.
Berge von Kartons stapeln sich neben der Müllanlage in der Ringstraße, Ecke Gersdorfstraße in Mariendorf. Weil die unterirdischen Behälter völlig überfüllt sind, werden auch Mülltüten und Flaschen einfach daneben gestellt. Das stinkt und zieht Krähen und Ratten an.
Zugespitzt hat sich das Problem, nachdem rund 50 neue Mietparteien eingezogen sind, ohne dass die Kapazitäten entsprechend angepasst wurden. Die riesigen Kartons für das Kinderbett oder den Kühlschrank passen nicht durch die Öffnung der Müllanlage. „Die Leute zerschneiden sie nicht mal“, ärgert sich ein Mieter.
Der Wohnpark Mariendorf, wie ihn die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag nennt, wurde um rund 50 Wohnungen erweitert und zu einer „Smart City“ umgestaltet. Besonders smart scheint die Müllentsorgung indes nicht zu sein. Das Problem sei bekannt, man bedaure die Unannehmlichkeiten, räumt die Gewobag ein. Inzwischen wurden drei zusätzliche Container aufgestellt, doch auch das reicht offensichtlich nicht.
Birgit Leiß
27.10.2022