Durchschnittlich fünf Minuten stehen die Deutschen unter der Dusche. Pro Minute werden dabei etwa 15 bis 17 Liter Wasser den Abfluss hinuntergespült. Weniger ist möglich.
Allein für Trinkwasser zahlen die Berliner derzeit 2,216 Euro pro Kubikmeter (1000 Liter). Für einen Zweipersonenhaushalt mit einem täglichen Wasserverbrauch von 250 Litern summieren sich die Wasserkosten im Jahr auf etwa 209 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Erwärmung des Wassers. Laut Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbundes (DMB) werden hierfür im Monat durchschnittlich 24 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche fällig, bei einer 80 Quadratmeter großen Wohnung also rund 230 Euro pro Jahr.
Eine preisgünstige Möglichkeit, den Wasser- und Energieverbrauch zu senken, sind Durchflussbegrenzer oder Strahlregler, die man bereits ab etwa fünf Euro bekommt. Sie werden einfach zwischen Schlauch und Armatur geschraubt. Ein Präzisions-O-Ring verändert mit steigendem Wasserdruck seine Form so, dass sich die Größe der Wasserdurchtrittsöffnungen verringert. „Dadurch fließen beim Duschen nur noch zehn bis zwölf Liter Wasser pro Minute“, sagt Volker Meyer von der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Es gibt sogar Modelle, die nur sechs Liter Wasser durchlassen. Für drucklose Wasserspeicher oder Durchlauferhitzer sind sie allerdings ungeeignet.
Durchflussbegrenzer mit Luftsprudler mischen dem Wasser Luft bei. Integriert ist diese Technik in vielen Sparduschköpfen, die ab etwa 13, aber auch für bis zu 100 Euro zu haben sind. Im Brausekopf wird ein Wirbel erzeugt und dadurch Luft in die Brause gesaugt. Die luftgefüllten Wasserblasen sorgen dafür, dass der Wasserstrahl voll und weich wirkt. Der Wasserverbrauch beim Duschen kann dadurch um 60 Prozent und mehr gesenkt werden. Nicht alle Sparbrausen sind allerdings gleichermaßen wirkungsvoll. Die effektivsten Modelle lassen lediglich sechs Liter Wasser pro Minute durch.
Sparbrausen haben den Vorteil, dass man sie auch bei Durchlauferhitzern nutzen kann. „Bei drucklosen Wasserbereitern sollte man sie allerdings besser nicht verwenden“, sagt Hartmut Wolf von der Wolf Umwelttechnik GmbH. Franz-Josef Heinrichs vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima rät, vor dem Kauf einen Installateur zu Rate zu ziehen. „Denn gerade in den oberen Stockwerken kann es sein, dass Durchflussbegrenzer und Sparbrausen den Wasserdruck zu sehr verringern. Und wenn es ohnehin lange dauert, bis das Wasser warm wird, könnte sich diese Zeit noch mehr verlängern. „Hier helfen Thermostatarmaturen oder Einhandmischer, die für eine schnellere Erwärmung sorgen.“
Kristina Simons
MieterMagazin 12/08
Mit Strahlreglern kann jeder Wasser sparen
Foto: Christian Muhrbeck
Durchflussbegrenzer gibt es zum Beispiel von
Neoperl (rund 6 Euro, Verbrauch: 10 Liter pro Minute),
Grohe (rund 13 Euro, Verbrauch: 7,4 Liter pro Minute) oder
R.C. Mannesmann (rund 17 Euro, Verbrauch: 6 Liter pro Minute).
Sparbrausen sind zum Beispiel die „Turbulenzdusche“ von der Firma RST (knapp 13 Euro, Verbrauch: rund 8 Liter pro Minute),
die Venturi-Dusche „Showerhead“ (rund 40 Euro, Verbrauch: rund 6 Liter pro Minute).
08.07.2013