Der altbekannte schwarze Stromkasten mit Drehscheibe bekommt Konkurrenz. Ab 1. Januar 2010 sind in Neubauten und grundlegend sanierten Häusern digitale Stromzähler vorgeschrieben. Aber auch jeder andere Verbraucher kann auf Wunsch die neue Technik bekommen.
Neu sind die sogenannten Smart Meters nicht, aber was bisher nur als Pilotprojekt lief, wird nun für einige – wenn auch wenige – Haushalte Pflicht. Grundlage dafür ist das Energiewirtschaftsgesetz. Dort heißt es, dass in Gebäuden, die neu an das Energieversorgungsnetz angeschlossen oder einer „größeren Renovierung“ unterzogen werden, Messeinrichtungen einzubauen sind, die den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit widerspiegeln. Sinn und Zweck ist, mehr Transparenz beim Stromverbrauch zu schaffen, wie die Sprecherin der Bundesnetzagentur erklärt: „Wenn man sieht, wie viel Strom einzelne Geräte verbrauchen, schaltet man sie eher ab“, so Renate Hichert. Die Smart Meters können so ausgerüstet werden, dass sie die Verbrauchsdaten regelmäßig an den heimischen Computer übertragen. Ein weiterer Vorteil: Der jährliche Ablesetermin entfällt, die Daten werden automatisch an die Stromversorger weitergegeben.
Kosten entstehen den Kunden keine. „Jede Wohnung, die neu mit Stromzählern ausgerüstet wird, wird künftig einfach die neuen Geräte bekommen“, sagt Vattenfall-Sprecher Hannes Hönemann. Aber auch alle anderen können sich von ihrem Stromversorger einen digitalen Stromzähler installieren lassen. „Wir berechnen in diesem Fall nur die Montage“, so Hönemann. Ähnlich handhabt es die Konkurrenz: Bei „Yello Strom“ werden für den Zähleraustausch und die Einrichtung der Online-Funktion 79 Euro berechnet.
Im Märkischen Viertel werden im nächsten Jahr 10.000 Wohnungen nach der Sanierung mit Smart Meters ausgestattet. Das wurde in einer Kooperation zwischen der Gesobau und Vattenfall vereinbart.
Birgit Leiß
MieterMagazin 12/09
Neue Stromzähler melden den aktuellen Stromverbrauch auf dem heimischen Computer
Foto: Yello Strom
04.06.2013