Die Visionäre des Sozialen Wohnungsbaus fragten sich in den 20er Jahren noch, wie die Wohnsituation von Arbeiterfamilien zu verbessern wäre, die in Großstädten auf engstem Raum, eingepfercht in Mietskasernen mit fragwürdigen hygienischen Bedingungen ihr Dasein fristeten.
Heute, in Zeiten von Hartz IV, hat sich die Frage von Behördenseite in ihr Gegenteil verkehrt: Mit wie wenig Wohnraum kommt ein Mensch aus, ohne gegen seine Lebensumstände aufzubegehren? Im Gegensatz zu den Beschwichtigungsfloskeln des Senats zeigen Wohnungsmarktstudien eine Mietpreisentwicklung in stadtnahen Bezirken, die die Abwanderung einkommensschwacher Bevölkerungsteile an den Stadtrand nach sich zieht. Das Problem der sozialen Entmischung in den Metropolen ist ein weltweites: Ilka und Andreas Ruby laden daher mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung internationale Experten zum Architektursymposion, mit dem Ziel, neue Visionen für kostengünstiges Wohnen in Innenstadtlagen zu entwickeln. Der Eintritt ist frei.
Elke Koepping
10. Dezember 2011, 19 Uhr, 11. Dezember 13 bis 21 Uhr:
„Min to Max. Internationales Architektursymposium zur Redefinition der Wohnung für das Existenzminimum“
im HAU1, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin, Telefon 25 90 04 27
Um Anmeldung unter registration@min2max.org wird gebeten.
Weitere Informationen im Internet: www.min2max.org
MieterMagazin 12/11
01.04.2013