Ein großer Teil der deutschen Stromversorger hat zum 1. Januar 2013 massive Tariferhöhungen angekündigt. Der Berliner Versorger Vattenfall liegt mit 13 Prozent in der „Führungsgruppe“.
Deutschlands Verbrauchern, die durch die Strompreiserhöhungen der letzten Jahre einiges gewohnt sind, wird erneut tief in die Tasche gegriffen. 11,6 Prozent beträgt der Durchschnitt der bisher bekannt gewordenen Erhöhungen, Berlins Grundversorger Vattenfall kündigte einen Preisschub von 13 Prozent an. Die Begründung der Lieferanten: Die Energiewende verursache höhere Bereitstellungskosten durch die Netzentgeltanhebung, durch die Erhöhung der Ökostrom-Zulage und durch die Haftungskosten, die durch Verzögerungen beim Ausbau der Offshore-Windanlagen entstehen.
Die Verbraucherverbände raten, den Versorger zu wechseln und weisen darauf hin, dass mit jeder Strompreiserhöhung auch ein Sonderkündigungsrecht des Kunden verbunden sei. Dieser soll aber seinen Vertrag auf eventuell einzuhaltende Fristen prüfen.
Von Seiten des Berliner Mietervereins (BMV) wird seit Längerem kritisiert, dass die Stromversorger Großkunden wie die Industrie von steigenden Preisen ausnehmen und damit die Kosten der Energiewende vollständig auf den Schultern des privaten Kunden abladen. Der Mieterverein forderte Umweltbundesminister Peter Altmaier auf, die Vergünstigungen für Großverbraucher endlich zu beseitigen. Deren Rabatte und Kostenbefreiungen belaufen sich auf 400 Millionen Euro jährlich.
Die deutschen Stromversorger machen nach wie vor gute Gewinne. Vattenfall erwirtschaftete 2011 einen Überschuss von 153 Millionen Euro.
mm
MieterMagazin 12/12
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Foto: Jon Norddahl
21.03.2013