Die Aufstockung der Wohnungsneubauzahlen, zunehmender Wohnungsmangel in der Innenstadt und die Vorbereitung einer internationalen Bauausstellung (IBA) haben die Diskussion darüber angestoßen, wieviel Nachverdichtung die Gebiete innerhalb des S-Bahn-Rings vertragen. Selten trifft die Planung dabei solche sprichwörtlichen Freiräume an wie auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld. Im Normalfall findet die Debatte vor einer Stadtkulisse mit dem wilhelminischen Erbe hoher Baudichten und widersprüchlichen Anforderungen an Klimaschutz und Klimaanpassung statt. Was also spricht für und gegen die Planer-Forderung nach einer weiteren Innenstadtverdichtung? Und macht die Debatte überhaupt Sinn?
Mit der letzten Internationalen Bauausstellung in Berlin im Jahre 1987 wurde nicht nur ein politisches Signal zur Stärkung der Innenstadt als Wohnort gesetzt, es wurde auch der Schlussstrich unter eine Planungs- und Städtebaudiskussion gezogen, die mehr als ein Jahrhundert lang von einer „Dichtephobie“ geprägt war.
Heute – 25 Jahre später – tritt diese Diskussion mit verändertem Vorzeichen in eine neue Runde ein. Der planerische Grundsatz „Innen- vor Außenstadtentwicklung“ ist nicht mehr umstritten, und eine Verdichtung der Stadt wird als nachhaltige Strategie hochgehalten. Bei der Umsetzung – so Senatsbaudirektorin Regula Löscher – sei der Konsens allerdings weniger stabil. Der Berliner rufe nach mehr Wohnungsbau und sage gleichzeitig: „Bitte nicht vor meiner Tür“.
Widerstand gegen Nachverdichtung speist sich aber nicht nur aus dem Sankt-Florian-Prinzip, sondern aus der Qualitätsblindheit des Dichtebegriffs. Während man andere Elemente der Urbanität wie Nutzungsmischung, soziale und kulturelle Vielfalt, Nachhaltigkeit und Lebendigkeit positiv erleben und besetzen kann, trifft das auf das Leitbild Dichte nicht zu. Es ist selbst aus Planersicht nur ein Mittel zum Zweck. Aber ist es das wirklich?
Was sagen Dichteziffern über die Wohnqualität?
Ungeachtet der unterschiedlichen Messgrößen von Dichte sind Dichtewerte zunächst nur Aussagen darüber, wie viele Menschen auf einer bestimmten Fläche angesiedelt sind. „Sämtliche Dichtebegriffe“ – so der Stadtplaner Nikolai Roskamm, „lassen sich auf den Begriff der Bevölkerungsdichte rückbeziehen.“ Hinsichtlich der Zahl der Einwohner je Quadratkilometer nimmt Berlin mit 3936 Einwohnern hinter München mit 4440 den zweiten Platz unter den deutschen Städten ein. Wie wenig solche Dichteziffern über Qualitäten aussagen, kann man an den Einwohnerdichten kleiner Gebiete ablesen. So kommen im attraktiven Berliner Stadtgebiet Friedenau 16.164 Einwohner auf einen Quadratkilometer. Die regionalen Einheiten, auf die solche Einwohnerzahlen bezogen werden, setzen willkürliche administrative Grenzen. Enden sie – wie im Münchner oder Friedenauer Fall – vor großen Frei- oder Landschaftsflächen, die nicht mehr zum Gebiet gehören, so entstehen sehr hohe Dichteziffern. Wenn aber Qualität und Dichte in keinem erkennbaren Zusammenhang stehen, stellt sich die Frage, wo die positive Umbewertung hoher Dichten eigentlich ihre Wurzeln hat.
Die erste und zweifellos bodennahe Erklärung liegt in der historisch bedingten Abkopplung von baulicher und sozialer Dichte. Der Architekturhistoriker Julius Posener hatte seinen Studenten schon in den 1970er Jahren erklärt, dass das Mietskasernenelend der Berliner Gründerzeitjahre im Wesentlichen ein Ergebnis der „Überbelegung“ gewesen sei: Die Einkommensarmut hat eine „innere Dichte“ erzwungen. Die Belegung kleiner Wohnungen mit vielen Menschen wurde durch die ökonomisch notwendige Untervermietung an „Schlafgänger“ zusätzlich verstärkt. Der Chef des Statistischen Amtes von Berlin bezifferte deren registrierte Zahl für das Jahr 1905 mit 52 je 1000 Einwohner im heutigen Gebiet von Berlin Mitte.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg und mehr noch in der Zwischenkriegszeit haben Stadterweiterungen und Neubau in den Außenbezirken zur Absenkung der inneren Dichten beigetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die steigende Pro-Kopf-Wohnfläche – Synonym für sinkende innere Dichte – ein gern vorgezeigter Indikator des Wirtschaftswunders. Schließlich hat die immense Zunahme von Ein- und Zweipersonenhaushalten in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts dem Abbau der inneren Dichte einen beispiellosen Schub verliehen. Die Wohnfläche pro Person in Berlin ist allein zwischen 1990 und heute von 22 auf 39 Quadratmeter gestiegen. Stadterweiterung und die Verminderung der Dichte in der Innenstadt haben das Leben in der Hauptstadt der Mietskaserne also erst erträglich gemacht und jenen „Vorzeichenwechsel im Städtebau“ ermöglicht, den der Stadtplaner Nikolai Roskamm bei einer IBA-Diskussion beschrieben hat. Die erfolgte „180-Grad-Drehung“ von der Dichtefeindlichkeit zur Dichtefreundlichkeit wird damit zwar nachvollziehbarer, aber der Umkehrschluss „Nur hohe Dichte sichert urbane Qualität“ wird damit keineswegs stimmiger.
Paradigmenwechsel infolge Wohnungsknappheit
Um die Wiederentdeckung der Dichte im Planungsdiskurs zu verstehen, muss man an die Quelle der zweiten Wurzel gehen. Sie wird aus einem empirisch belegten Bevölkerungsanstieg in den Innenstädten und einem darauf bezogenen Paradigmenwechsel gespeist, der als „Renaissance der Innenstädte“ derzeit die Diskussion prägt. Eine Unterscheidung von Diskurs- und Lebensrealität ist hier besonders dringlich. Wie zu Zeiten der Berliner IBA 1987 ist der Paradigmenwechsel ein Kind der Wohnungsknappheit in Innenstadtlagen, die gut belegt und mittlerweile auch politisch nicht mehr umstritten ist. Es handelt sich um eine Mangelsituation, die in der Hauptsache von einem Zuwanderungsüberschuss von jungen, innenstadtorientierten Erwachsenen getragen wird. Niemand weiß, wie lange dieser Kohorten- und Bildungswanderungseffekt das Bevölkerungswachstum in Berlin noch tragen wird. Ob er als Bestandteil eines allgemeinen Wandels in den Lebensformen und Wohnwünschen auch künftig einen Zug in die Innenstadt speisen wird, ist keineswegs gesichert. Wenn man statt der Zuzüge von außen die Ergebnisse aus den innerstädtischen Umzügen bei den Altersgruppen über 30 Jahre be-trachtet, so führen sie in der Bilanz immer noch zu Bevölkerungsgewinnen der randstädtischen Gebiete und Außenbezirke. Ganz so unbeliebt ist die weniger dichte „Peripherie“ außerhalb des S-Bahnrings bei den sesshafteren Berlinern wohl dann doch nicht. Die Frage, was in naher Zukunft geschieht, wenn die jungen Urbaniten von heute in das Alter der stabilen Partnerschaften und Familiengründung eintreten, lässt sich nicht verlässlich beantworten. Die Altersgruppe der 35- bis 45-Jährigen hat bisher die Suburbanisierung vorrangig gespeist. Ob das Kapitel Randwanderung durch einen altersübergreifenden Trend in die Innenstadt demnächst geschlossen werden kann, ist schwer zu sagen.
„Urbane Renaissance“ bedient viele Interessen
„Ich habe den Eindruck“, kommentiert der Geschäftsführer des BMV, Reiner Wild, „dass das Bild einer urbanen Renaissance deshalb so stabil ist, weil es aus unterschiedlichen Motiven und von sehr unterschiedlichen Interessengruppen gehegt und gepflegt wird: Die Politik hat nach jahrelanger Leugnung von Wohnungsknappheit nun den Schalter umgelegt und braucht möglichst schnell möglichst viel Neubau. Dem Regierenden Bürgermeister ist jedes Plus an guten Steuerzahlern willkommen. Und die Investoren freuen sich über deutlich mehr Spielraum, um in den beliebten Innenstädten Wohnungen zu hohen Kosten am Markt zu platzieren und bekommen beim Bauen hohe Dichten genehmigt.“ Die nicht erwähnten Planer, so möchte man diese Skizze ergänzen, freuen sich darüber, dass für die jahrzehntelang durch Abwanderung bedrohte alte europäische Stadt endlich Rettung in Form eines durchgreifenden Werte- und Wohnwandels naht, von dem die kompakten alten Städte profitieren werden.
Wohnqualität und Freizeitgestaltung in Wechselwirkung
Die stärkste Unterstützung für eine Nachverdichtung der Innenstadt kommt jedoch aus dem Klimaschutz. „Mobilität ist natürlich in dichten Strukturen klüger zu organisieren als in weniger dichten“, argumentiert Senatsbaudirektorin Regula Löscher und hat dabei die Mehrheit der Planer hinter sich. Ressourcensparender öffentlicher Verkehr ist auf Dichte angewiesen. Eine feinkörnige Mischung der Funktionen, die dann von vielen Menschen auf kurzen Wegen wahrgenommen werden können, spart Energie und reduziert den CO2-Ausstoß, während Siedlungsformen am Rand die Nutzung des Autos und die Zurücklegung großer Entfernungen erzwingen. Diese These ist unbestritten und erfordert dennoch Differenzierung. Der Architekt Roland Rainer verweist auf eine Studie in der österreichischen Großstadt Linz, die gezeigt hat, dass die „Bewohner von Hochhäusern ihre Wochenenden zu 75 Prozent außerhalb der Wohnung verbringen, während die Bewohner von Reihen- und Atriumhäusern am Wochenende zu Hause bleiben.“ Dieser Dichtevergleich zwischen Hoch- und Reihenhaus kann und muss für Berlin nicht 1:1 übernommen werden. Richtig daran ist aber, dass das Argument „Dichte spart Benzin“ über den Berufs- und Alltagsverkehr hinaus überprüft werden muss. Denn der ökologische Fußabdruck des Einzelhaushalts wird heute in den entwickelten Industrieländern zu mehr als der Hälfte durch den Freizeitverkehr bestimmt. Rainers empirisch gestütztes Argument, dass Bauformen und Baudichten Einfluss auf das Freizeitverhalten haben, ist mehr als nur eine Vermutung. Ebenso wie Datsche und Platte einen untrennbaren Zusammenhang bilden, sind Freizeitverhalten und Wohnerlebnis eng miteinander verknüpft. Die in den Sommermonaten verwaisten Hochverdichtungszonen von Paris und Rom dokumentieren, dass eine empirische Untersuchung lohnenswert wäre.
Für eine solche Überprüfung des Dichtekonzepts wäre aber nicht nur eine komplexere Gesamtschau erforderlich, sondern auch die lebensnahe Ehrlichkeit derjenigen Berufsgruppe, die das hohe Lied der Dichte oft mit dem Hintergrund eines Zweitwohnungsdomizils in Italien, Spanien oder auf Sylt verfasst. Wem diese CO2-intensiven Kompensationsmöglichkeiten fehlen, leidet naturgemäß mehr unter Grünflächen- und Freiraummangel.
Dass die ökologische Sicht nicht nur Pro-Argumente zur Verdichtung liefert, zeigt ein Blick in den „Stadtentwicklungsplan Klima“: „Anzustreben ist eine Innenentwicklung, die sich ihrer Grenzen bewusst ist und ausreichend Grün- und Freiflächen bereitstellt.“ An anderer Stelle heißt es: „Einige Stadtstrukturtypen sind (bioklimatisch, Anmerkung des Autors) stärker belastet als andere: die dichte Blockrandbebauung der Gründerzeit sowie Gewerbe- und Industrieflächen. Aufgelockerte Bebauungen mit frei stehenden Häusern sind weder heute noch in Zukunft stark belastet.“ Kein Wunder, dass Michael Krautzberger, ehemaliger Leiter der Abteilung für Bauwesen und Städtebau im Bundesministerium den „Spagat zwischen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“ für eine der wichtigsten Herausforderungen hält: Einerseits müsse man kompakte Stadtstrukturen erhalten oder auch schaffen, andererseits brauche man „Freiräume und Grünzüge für die Frischluft“.
Nicht immer steht bioklimatischer Sachverstand hinter dem Protest gegen Nachverdichtung. Angesichts des hohen Anteils bebauter Flächen in vielen Innenstadtgebieten versteht man dennoch, wenn weniger qualitätsvolle Freiflächen, Kleingartenareale und sogenannte Stadtbrachen vehement gegen weitere Überbauung verteidigt werden. Die Entscheidung darüber, ob diese Freiräume stadtklimatisch erhalten werden müssen oder nicht, sollte weder durch die städtische Hochbauabteilung noch durch Politiker entschieden werden, sondern durch unabhängige Klimaexperten.
Gleiche Dichten – unterschiedliche Qualitäten
Die Architektin Imke Bonin war in einer Vergleichsstudie mit dem Titel „Wohn-Dichte Zwei Komma-Null“ zu dem Schluss gekommen, dass es unmöglich sei, „zur Dichte eine eindeutige Position zu finden“ oder „eine Obergrenze zu definieren“. Zu unterschiedlich seien die je nach Architektur, Erschließung und Freiflächenbezug erzielten Qualitäten bei sonst gleichen oder ähnlichen Baudichten. Es käme darauf an, wie sehr die Planung in der Lage sei, die zweifellos vorhandenen Nachteile höherer Baudichten wie mangelhafter Freiraumbezug, fehlende Privatheit und mangelhafte Belichtung auszugleichen. Und sie resümiert: Die Einsparmöglichkeiten, die sich durch eine hohe Grundstücksnutzung bieten, würden durch Mehrkosten eingeschränkt, die erforderlich seien für Freiraumorganisation, Aufzugerstellung und Erschließung mit Aufenthaltsqualität. Den Nachweis muss die Berliner Stadtplanung erst noch erbringen, dass Nachverdichtung einen notwendigen Beitrag zur Reurbanisierung und Qualitätsverbesserung jener Quartiere leistet, die real noch Innenstadt, im Empfinden der Städter aber bereits randstädtisch sind (Lüscher: „… gefühlte Peripherie“). Das „Urbanität-durch-Dichte-Konzept“ der 70er Jahre hat mit dafür gesorgt, dass diese „Peripherie“ entstanden ist. Während ein Rückgriff auf dieses Konzept heute nicht mehr ansteht, gibt es in Berlin und bundesweit auch nur wenig gelungene Vorbilder für Neubauquartiere mit urbanem Charakter. Die Neubauprojekte und -quartiere der IBA 1987 haben es nirgendwo geschafft, mit der legendären „Kreuzberger Mischung“ aus Wohnen und Gewerbe gleichzuziehen.
Im Bundesgebiet ist man den urbanen Vorbildern möglicherweise näher gekommen. In der Hamburger Hafen-City und in der Südstadt von Tübingen ist es mit intelligenter Planung, Parzellierung und Beteiligung selbstnutzender Bauherren gelungen, kleinteilige Nutzungsmischungen und eine gute Gliederung von öffentlichen und privaten Flächen in die neuen Quartiere zu bringen. Gleichzeitig wurde in Hamburg schnell sichtbar, dass mit fehlender Förderung und hohen Baukosten im Hochwasserschutzgebiet das Gros der Mieten deutlich über 13 Euro liegen wird. Eine soziale Mischung der Bewohner und Milieus mit den gesamtstädtischen Unterschieden von Einkommen, Bildung und Kultur war damit unmöglich. Auch um eine berlinspezifische Variante nach Vorbild der Tübinger Südstadt steht es auf dem Tempelhofer Feld schlecht.
Die Ausweisung als Mischgebiet, die kleinteilige Parzellierung, die Vergabe von Grundstücken an Baugemeinschaften und die vorwiegend eigentumsorientierte Beteiligung von Baugruppen wie in Tübingen dürfte angesichts des Planungsstandes und des selbst verordneten Zeitdrucks beim Wohnungsneubau schwer umsetzbar sein. Man darf gespannt sein, welche urbanen Qualitäten dann noch übrig bleiben.
Armin Hentschel
MieterMagazin 12/12
Städtisches Leben und Innenstadtverdichtung sind zweierlei
Fotos: Christian Muhrbeck
Nicht die enge Bebauung, sondern die Wohnungsüberbelegung waren schuld am „Mietskasernen-Elend“
Foto: Christian Muhrbeck
Foto: Christian Muhrbeck
Zunehmender Wohnflächenverbrauch und der schon frühe Drang „ins Grüne“ haben die Bewohnerdichte in der Innenstadt reduziert
Foto: Paul Glaser
Sowohl das Eigenheim am Stadtrand als auch das Freizeitvergnügen im Umland bestimmen das Ausmaß des Verkehrs in der Stadt
Fotos: Christian Muhrbeck
Foto: Christian Muhrbeck
Bioklimatische Erfordernisse und individuelle Bewohnerinteressen sind legitime Kontrahenten der Innenstadtverdichtung
Foto: Sabine Münch
Foto: Christian Muhrbeck
Gängige Nachverdichtungen verhindern das Ideal einer Mischung der Milieus – die künftige Bebauung des Tempelhofer Feldes könnte neue Chancen eröffnen
Foto: Sabine Münch
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Dichte: Begriffe und Maßzahlen
Die Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschränkt bauliche Dichten über abgestufte Höchstwerte für unterschiedliche Gebietskategorien. Für sogenannte reine Wohngebiete wird als Obergrenze für das Maß der baulichen Nutzung eine GRZ von 0,4 und eine GFZ von 1,2 festgelegt. Die GFZ vieler Berliner Altbaugebiete überschreitet regelmäßig den Wert von 2,0. Ein historischer Hintergrund für die Einführung rechtlicher Beschränkungen war, dem Mangel an einfallendem Sonnenlicht in Wohnquartieren und der dadurch bedingten Ausbreitung von Tuberkuloseerkrankungen entgegenzutreten.
In Bebauungsplänen bedarf die Überschreitung der Werte aus der BauNVO einer besonderen Begründung, zum Beispiel wenn „besondere städtebauliche Gründe“ vorliegen. Einem Änderungsentwurf nach soll die Einschränkung „besondere“ gestrichen werden. Die Abschaffung der Kategorie des „reinen Wohngebietes“ scheiterte vor einigen Jahren, weil damit auch die Beschränkungen des Lärmschutzes entfallen wären.
Einwohnerdichte: Einwohner je Quadratkilometer, auf der Ebene von Ländern und Regionen auch als Siedlungsdichte gebräuchlich
Behausungsziffer: Einwohnerzahl pro Haus
Wohnungsdichte: Wohneinheiten pro Hektar Nettobauland
Landverbrauch: Grundstücksfläche pro Wohneinheit
Belegungsdichte: Bewohner je Wohnraum
Grundflächenzahl (GRZ): Verhältnis der im Erdgeschoss überbauten Fläche zur Grundstücksfläche
Geschossflächenzahl (GFZ): Verhältnis der Bruttogeschossfläche aller Vollgeschosse nach Außenmaßen der Gebäude im Verhältnis zur Grundstücksfläche (Bezug auf die Parzelle)
Quartiersperimeter: Bruttogeschossflächen in einem Quartier im Verhältnis zur Gesamtfläche des Quartiers (Durchschnittswert mit Bezug auf Quartier)
07.07.2019