Die Berliner geben fast die Hälfte ihres verfügbaren Jahresnettoeinkommens für die Wohnungsmiete aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Onlineportals „Immobilienscout24“, die die durchschnittlichen Mietkosten und Einkommen in verschiedenen Städten miteinander verglichen hat.
Die Wohnungsmiete sollte nicht höher sein als ein Drittel des Einkommens, das ein Mieter im Monat zur Verfügung hat. Das besagt eine alte Faustregel. In Berlin hat sie schon länger keine Gültigkeit mehr: 46 Prozent seines verfügbaren Einkommens steckt der Berliner im Jahr 2018 durchschnittlich in seine Miete. Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung inklusive Betriebskosten sind das im Schnitt 8784 Euro im Jahr oder 732 Euro im Monat – bei einem jährlichen Jahresnettoeinkommen von 19 094 Euro (1591 Euro monatlich). Besonders alarmierend ist das vor dem Hintergrund der Entwicklung seit 2017: Im letzten Jahr waren es noch 40 Prozent – ein Anstieg um ganze sechs Prozentpunkte innerhalb nur eines Jahres.
Trotz dieser hohen Zahlen landet Berlin noch deutlich hinter München, wo im Schnitt satte 55 Prozent in die Miete fließen. Allerdings: Dort liegt das verfügbare Einkommen deutlich über dem Berliner Durchschnitt. Und wer von vornherein wenig hat, dem tut eine hohe Miete besonders weh. Besonders gut müsste es also den Hamburgern gehen: Bei einem durchschnittlichen Jahresnettoeinkommen von 23 858 Euro müssen sie „nur“ 41 Prozent (2017: 39 Prozent) für Miete ausgeben – und das, obwohl vergleichbare Wohnungen an der Alster mit 9878 Euro deutlich teurer sind als in Berlin.
Auch das Internetportal „immowelt“ hat den Anteil der Miete am Einkommen untersucht – und kommt bei einer anderen Berechnungsweise auf etwas niedrigere Zahlen. Für Berlin liegt der durchschnittliche Mietkostenanteil demnach bei 39 Prozent, bei einer Warmmiete von 1387 Euro und einem Haushaltsnettoeinkommen von 3559 Euro monatlich. Frankfurt am Main liegt mit Berlin gleichauf, München führt die Tabelle dort mit einem Anteil von 45 Prozent an.
Katharina Buri
21.11.2018