Deutschlands Innenstädte durchlaufen einen Wandel – beschleunigt durch Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Klimawandel und das zunehmend beliebte Online-Shopping. Dass dies auch Chancen birgt, zeigt eine aktuelle Untersuchung.
Auf den ersten Blick sind die Entwicklungen krisenhaft für die Kommunen und ihre Innenstädte. Die Mieten steigen, die Umsätze sinken, die Aufenthaltsqualität lässt nach, die Kundschaft bleibt aus. Eine vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführte interdisziplinäre Studie hat nun untersucht, wie „frischer Wind in die Innenstädte“ gelangen kann.
Das Ergebnis der Studie zeigt: Kommunen brauchen zunächst ein klares Zielbild. Sie müssen die Nutzungsvielfalt erweitern, etwa indem reine Einkaufsmeilen durch Bildungs-, Kultur- oder soziale Angebote aufgewertet werden. Die Studie nennt zudem sechs zentrale Schwerpunkte, sogenannte „Transformationsbausteine“, denen bislang noch zu wenig Bedeutung beigemessen wird: Klimaanpassung, Klimaschutz, Mobilitätswende, sozialer Zusammenhalt, Gemeinwohlorientierung und Kreislaufwirtschaft.
Sandra Wagner-Endres, eine der Autorinnen der Studie, sagt: „Die Innenstadt ist ein Gemeinschaftswerk. Die jetzt notwendige Transformation kann sich für Kommunen als Chance erweisen, die Stadtgesellschaft in diesen wichtigen Prozess einzubinden.“ Gleichzeitig zeigt die Studie aber auch die Schwierigkeiten für Städte und Gemeinden auf, die notwendigen Veränderungen anzustoßen: Die Zusammenarbeit mit einflussreichen privaten und mit zivilgesellschaftlichen Akteurinnen könne langwierige Abstimmungsprozesse nach sich ziehen.
Katharina Buri
https://repository.difu.de/jspui/handle/difu/583691
05.12.2022