Pressemitteilung Nr. 9/19
Kurz vor Jahresende kündigte die Hausverwaltung Werz, Goldstein & Werz den Mietern und Mieterinnen des Hauses Lenbachstr. 7 in Friedrichshain eine umfassende Modernisierung an, ganz offensichtlich um noch die alten Regeln des Modernisierungsrechts ohne Kappungsgrenze in Anspruch zu nehmen.
„Hier haben erneut die Herausmodernisierer zugeschlagen“, beklagt der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Die Modernisierungsankündigung ist eine „Gruselliste“, so Wild. Die liest sich in den wesentlichen Punkten so:
Balkonanbau | + 4,22 €/qm mtl. |
Warmwasserstränge neu | + 0,73 €/qm mtl. |
Wärmedämmung der Fassade | + 2,08 €/qm mtl. |
Elektrosteigeleitungen neu | + 0,60 €/qm mtl. |
Aufzuganbau | + 1,62 €/qm mtl. |
Kaltwasserstränge neu | + 0,48 €/qm mtl. |
Energetische Ertüchtigung der Fenster | + 1,18 €/qm mtl. |
Abwasserstränge neu | + 0,48 €/qm mtl. |
Heizanlage | + 0,38 €/qm mtl. |
Balkontür neu | + 0,43 €/qm mtl. |
Für eine 73 qm große Wohnung erhöht sich die Miete um insgesamt 950,- € im Monat, ein Anstieg um mehr als das Doppelte der bisherigen Miete. „Kein Eigentümer, der dies selbst zahlen müsste, würde in derart unwirtschaftlicher Weise Kosten produzieren“, erklärte Wild. „Es geht ganz offenbar darum, schon mit der Modernisierungsankündigung Angst und Schrecken zu verbreiten, damit die Mieter/innen ausziehen“.
Doch gegen die Modernisierung regt sich Protest.
Am Samstag, den 23. Februar 2019 um 11 Uhr wird das Künstlerkollektiv REFLEKTOR gemeinsam mit den Mieter/innen in der Lenbachstraße 7 mit seinen Puppen ein Zeichen gegen Verdrängung setzen.
Wir laden Sie herzlich ein, der Aktion (Fototermin) beizuwohnen.
21.02.2019