Pressemitteilung Nr. 67/21
„Wenn morgen die neue Berliner Landesregierung gebildet wird, sollte unverzüglich mit einem Dialog über die zentralen Wohnungsmarktprobleme begonnen werden“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild.
„Dabei stehen drei Themen im Vordergrund, die keinen Aufschub dulden.
Wir brauchen erstens dringend Lösungen gegen die alltägliche Vernichtung preiswerten Wohnens bei Wiedervermietung, durch Abriss, Aufteilung und Kurzzeitvermietungen.
Zweitens ist von erheblicher Bedeutung, den Neubau auf die mittleren und unteren Preissegmente zu fokussieren, die konkreten Hindernisse dafür zu ermitteln, die Förderrichtlinien für den Sozialen Wohnungsbau zu verbessern, die Klimatauglichkeit des Neubaus zu stärken und Instrumente zu nutzen, die Bodenpreise und Bodenrichtwerte dämpfen.
Drittens brauchen wir rasch ein Bündel von Maßnahmen, mit denen die energetische Ertüchtigung und die Vermeidung von CO2-Emissionen im Wohngebäudebestand vorangetrieben wird. Hier darf keine Zeit verlorengehen.
Diese Aufgabenbewältigung wird nicht konfliktfrei ablaufen. Deshalb schlagen wir die unverzügliche Einrichtung eines vom Senat initiierten Dialogs vor, der bei positivem Verlauf zu einem Bündnis werden kann“, so Wild.
Der in der letzten Legislatur vom Regierenden Bürgermeister eingerichtete Runde Tisch kann hier den Grundstock bilden. Allerdings müssen zur Bewältigung der genannten Aufgaben aus Sicht des Mietervereins zusätzlich auch die Senatsverwaltungen für Finanzen und Soziales, die Berliner Architektenkammer, der BUND Berlin, der Paritätische Gesamtverband und weitere Vertretungen der Bewohnerinnen und Bewohner einbezogen werden.
„Das in die Koalitionsvereinbarung von SPD, Grünen und Linken angestrebte Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen sollte unter den oben genannten Zielsetzungen gebildet werden“, so Wild.
Detaillierte Vorschläge für die Themen des Dialogs
20.12.2021