Pressemitteilung Nr. 6/09
Nachdem die Mietspiegel 2003, 2005 und 2007 von den Mieterverbänden nicht anerkannt wurden, konnte für den Berliner Mieterspiegel 2009 ein Verhandlungserfolg erzielt werden. „Der bilateral mit den Vermieterverbänden ausgehandelte Kompromiss zur Spannenbreite wird einen mietpreisdämpfenden Effekt haben“, so der Hauptgeschäftsführer des Berliner Mieterverein e.V., Hartmann Vetter. „Mit der Einführung eines abgestuften Verbrauchsenergiekennwertes in der Spanneneinordnung haben wir zudem den Einstieg in den Öko-Mietspiegel geschafft und einen Beitrag für mehr Klimaschutz geleistet“, erklärte Vetter. Aus Mietersicht sei besonders wichtig, dass ein hoher Energieverbrauchskennwert als ein wohnwertminderndes Merkmal Berücksichtigung findet. „Nach unserer Kenntnis ist diese Einbeziehung des energetischen Zustands von Wohngebäuden deutschlandweit einmalig“. Der Berliner Mieterverein wird die Mieter mit geeigneten Berechnungshilfen bei der Ermittlung des Energieverbrauchskennwertes unterstützen.
Mietpreisentwicklung: Kein Anlass zur Entwarnung
Trotz der mit durchschnittlich 1,7 Prozent niedrigeren Steigerungsrate gegenüber dem Mietspiegel 2007 sieht der Berliner Mieterverein keinen Anlass zur Entwarnung. Denn in allen Altbauten und den Nachkriegsbauten liegt der prozentuale Anstieg zum Teil deutlich über diesem Durchschnittswert. So wurde für die Zwischenkriegsbauten ein Anstieg von durchschnittlich 3,9 Prozent, bei den Nachkriegsbauten mit Bezugsfertigkeit zwischen 1950 und 1955 ein Anstieg von 3,8 Prozent ermittelt. Besonders stark sind die Mieten bei den Wohnungen unter 40 qm Wohnfläche (5,3 Prozent) und bei den Teilstandardwohnungen ohne Bad oder Sammelheizung (3,5 Prozent) angehoben worden. Die umfangreiche Modernisierung der Plattenbauten im Ostteil der Stadt hat in diesem Wohnungsbestand offenbar bereits zur Ausreizung der Mietsteigerungsmöglichkeiten geführt. „Das Mietenniveau gleicht sich an. Leitragende sind die einkommensschwachen Haushalte“, resümierte Vetter.
01.01.2014