Pressemitteilung Nr. 22/12
Zur 13%igen Strompreiserhöhung der Fa. Vattenfall Europa AG erklärt der Berliner Mieterverein:
„Wir haben kein Verständnis dafür, dass Vattenfall bei einem Jahresüberschuss von 153 Mio. Euro in 2011 vor einmaligen Steuereffekten wegen der Anhebung der Ökostromumlage, der Off-Shore-Haftpflicht und der Ankündigung der Netzentgeltsteigerung den Strompreis um 13 Prozent erhöht. Eine vollständige Abwälzung auf den Kunden zuzüglich eines Eigenanteils an der Steigerung ist nicht gerechtfertigt“, erklärte Mietervereinsgeschäftsführer Reiner Wild. Im Übrigen sei noch nicht geklärt, ob die von Vattenfall Distribution vorgesehen Entgelte für das Netz in 2013 von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Falls nicht in der beantragten Höhe, würde Vattenfall einen zusätzlichen Ertrag einfahren, denen keine Kosten gegenüber stehen.
Der Berliner Mieterverein fordert Umweltminister Ramsauer auf, die Ungerechtigkeiten durch die Ausnahmen von der Ökostromumlage und durch die Rabatte und Befreiungen bei den Netzentgelten zu beseitigen. Rabatte und vollständige Befreiungen haben ein Volumen von mehr als 400 Millionen Euro jährlich. Die Privathaushalte als Endverbraucher zahlen für die Vergünstigungen an Industrie und Gewerbe.
„Zur Vermeidung von Energiearmut muss der viel zu geringe Stromkostenanteil aus dem Regelsatz von Arbeitslosen und Grundsicherungsempfängern herausgenommen werden. Statt Pauschale sind die Kosten in voller Höhe durch die Jobcenter zu tragen, insoweit der Verbrauch des jeweiligen Haushalts die üblichen Energieverbräuche nicht überschreitet“, schlägt Wild dem Bundesgesetzgeber vor.
01.01.2014