Pressemitteilung Nr. 8/14
Der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller, hat heute anlässlich der Berichterstattung des Statistischen Amtes Berlin-Brandenburg zu den Baugenehmigungszahlen im Jahr 2013 von einer „Trendwende beim Wohnungsbau“ gesprochen. „Von einer tatsächlichen Trendwende gibt es leider keine Spur“ erklärte dazu der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild.
Richtig ist, dass die Baugenehmigungszahlen und die Baufertigstellungen – diese allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau – seit 2011 erheblich ansteigen. Von einer Trendwende könne man jedoch erst dann sprechen, wenn durch den Neubau eine spürbare Marktentlastung erzielt wird, die auch bei den Wiedervermietungsmieten zu einer Senkung führen würde. Das aber sei nicht in Sicht, so Wild. Vielmehr seien die bisher fertiggestellten Neubauwohnungen nur zu etwa 15 Prozent als Mietwohnungen vorgesehen und insgesamt maximal 5 Prozent für breite Schichten der Bevölkerung.
Bei wachsender Bevölkerung sind neue Wohnungen erforderlich, aber mittels Neubau ist die Knappheit offenbar nicht wirksam zu beeinflussen. „Das Neubauvolumen hat eine massive soziale Schieflage“, erklärte BMV-Geschäftsführer Reiner Wild. Neubauten müssen grundsätzlich allen Berlinern und Zuwanderern offenstehen. Deshalb ist das Wohnungsbauförderprogramm 2014 längst überfällig. Der BMV setzt sich für jährlich mindestens 1500 bis 2000 neue, langfristig gebundene Mietwohnungen mit einem Mietpreis von 5,50 bis 7,50 Euro/qm nettokalt ein. Dazu benötigen wir jedoch eine Ausweitung der Förderung auf über 100 Mio. Euro jährlich, so Wild.
04.03.2014