Pressemitteilung Nr. 24/14
„Der Anstieg neu umgewandelter Miet- in Eigentumswohnungen in 2013 um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist besorgniserregend“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild, anlässlich der Veröffentlichung des Auszugs aus dem Bericht 2013/14 des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin.
Knapp 9.200 Wohnungen wurden im Jahr 2013 umgewandelt. 2012 waren es 7264. Spitzenreiter ist erneut der Ortsteil Prenzlauer Berg. Hier wurden erneut mehr als 1.500 Wohnungen (1.521) zu Eigentumswohnungen. An zweiter Stelle befindet sich wiederum der Ortsteil Kreuzberg mit 921 Umwandlungen, dann folgen Charlottenburg mit 657 Umwandlungen, Friedrichshain mit 642 und Alt-Mitte mit 622 umgewandelten Wohnungen. Ein überproportionaler Anstieg von mehr als 50 % ist zudem in Neukölln und in den Ortsteilen Steglitz, Köpenick und Treptow festzustellen, in den beiden letztgenannten jedoch von einem vergleichsweise geringen Ausgangswert her.
„Mit der Umwandlung sind für Mieter zwei große Risiken verbunden: Der Verlust der Wohnung wegen des Eigenbedarfs eines Erwerbers und ein im Vergleich rascherer Mietenanstieg“, so Wild. Vor dem Verlust der Wohnung wegen Eigenbedarfs schütze zwar zunächst eine 10-jährige Sperrfrist für Kündigungen. Gleichwohl wird oft Druck ausgeübt. Insbesondere für ältere Mieter, für die ein erzwungener Wohnungswechsel in vielfältiger Hinsicht eine große Belastung darstellt, ist die die Dauer der Sperrfrist kein hinreichender Schutz. Zudem ist durch Studien belegt, dass das Mietniveau umgewandelter Wohnungen um bis zu 30% höher ist als das Mietniveau nicht umgewandelter Mietwohnungen im gleichen Quartier.
„Berlin braucht daher dringend wie Hamburg und München auch ein Umwandlungsstopp in sozialen Erhaltungsgebieten“, fordert Wild. Für die Ortsteile Prenzlauer Berg und Kreuzberg wäre dies eine erfolgversprechende Unterstützung. „Die CDU muss endlich ihre mieterfeindliche Blockade der Umwandlungsverordnung aufgeben“, so der Geschäftsführer des Mietervereins.
10.03.2016