Pressemitteilung Nr. 39/14
„Die Mietpreisbremse ist dringend notwendig“, erklärt der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild, anlässlich der Veröffentlichung des BBU-Marktmonitors 2014. „Richtig aufgestellt schützt sie die Mieter vor überzogenen Mietforderungen und beschränkt die übermäßige Renditeerwartung der Vermieter.“ Auch die BBU-Daten zur sinkenden Umzugsbereitschaft zeigen, dass hohe Mieten bei Wiedervermietung den Wohnungsmarkt selbst beschränken. Denn die sinkende Umzugsquote führt dazu, dass am Markt noch weniger freie Wohnungen zur Verfügung stehen. Die aufgrund der Zuwanderung weiter steigende Zahl der Wohnungssuchenden steht einer kleiner werdenden Zahl von Wohnungsangeboten gegenüber. Das wiederum unterstützt den Mietpreisanstieg erneut.
Der Berliner Mieterverein weist daraufhin, dass die BBU-Daten keineswegs repräsentativ für die Bewertung des Berliner Wohnungsmarkts sind. Insbesondere bei den Wiedervermietungsmieten muss durchschnittlich von 8 Euro pro Quadratmeter nettokalt im Monat ausgegangen werden.
„Die Bewertung des Vermieterverbandes zu dessen eigenem Marktmonitor ist widersprüchlich“, erklärt Wild. „Wenn der Wohnungsmarkt alles gut bewältigen würde und der Mietenanstieg moderat sei, weshalb sollte dann der Neubau massiv ausgeweitet werden und das Land Berlin die Neubauförderung verdreifachen?“
Berlin hat bei Wohnraum ein massives Knappheitsproblem und zwar vor allem bei Wohnungen für mittlere und untere Einkommensschichten. Deshalb ist auch die Forderung des BBU richtig, dass die Wohnungsbaufördermittel massiv erhöht werden, damit wenigstens im Jahr 2000 neue Wohnungen mit Einstiegsmieten zwischen 5,50 und 7 Euro pro Quadratmeter nettokalt auf den Markt kommen können. Weil aber auch selbst damit nur eine geringe Entspannung erzielt wird, bleibt die Mietpreisbremse ebenso erforderlich wie die Verringerung der Mieterhöhungsmöglichkeit bei bestehenden Mietverhältnissen, so Wild.
10.12.2014