Pressemitteilung 2/2016
Zum heute veröffentlichten Wohnmarktreport kommentiert der Berliner Mieterverein:
Es zeigt sich eine Zweiteilung am Wohnungsmarkt. Während sich zugezogene Mieter mit hoher Kaufkraft flexibel auf dem Berliner Wohnungsmarkt versorgen können, ist das Maß an Wohnkostenbelastung der einkommensschwächeren Haushalte voll. Diese ziehen entweder nicht mehr um oder sind einer starken Konkurrenz um die verbliebenen günstigen Wohnungen ausgesetzt. Lange können für diese Mietergruppen auch die Ausweichquartiere in den Randbezirken nicht mehr als Alternative herhalten, da auch hier die Mieten insgesamt steigen.
Der Mieterverein empfiehlt Mietern dringend, die Mietpreisbremse offensiv zu nutzen, um die Mieten bei Wiedervermietung zu beschränken.
Auf der anderen Seite muss sich der neue Wohnraum viel deutlicher hin zu der in Berlin überwiegenden Zielgruppe von Haushalten ausrichten, die sich nicht im Höchstpreissegment versorgen können.
Der Mieterverein verlangt deutlich mehr Sozialen Wohnungsbau und spürbaren Schutz zur Sicherung preiswerter Mietwohnungen. Im Rahmen der zweiten Mietrechtsnovelle ist die Bundesregierung daher aufgefordert, die Mieterhöhungen nach Modernisierung deutlich zu beschränken und die Kappungsgrenzen bei normalen Mieterhöhungen auf 15 Prozent in fünf Jahren zu senken.
18.02.2016