Pressemitteilung Nr. 06/18
„Wenn Berlin die Klimaschutzziele bei Wohn- und Nichtwohngebäuden verfehlt, gibt es wenig Chancen, die landesweiten Ziele überhaupt zu schaffen“, darauf verweist der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. Für die Hälfte der Berliner CO2-Emissionen ist der Gebäudebereich verantwortlich. Bis 2050 sollen die Emissionen auf rund 1,6 Tonnen pro Jahr reduziert werden, eine Absenkung um 85 %. Um dieses Ziel zu erreichen, bräuchte es eine jährliche Sanierungsrate von 1,3 % bis 2010, dann 2,1 % von 2021 bis 2025 und 2,6 % von 2026 bis 2030. „Mit dem vorliegenden Instrumentenkoffer sind diese Raten nicht zu erzielen“, so Wild.
Die Rate beträgt derzeit 0,7 %. „Freiwilligkeit, mehr Informationen für Gebäudeeigentümer und bessere Planungsverfahren werden nicht ausreichen“, so Wild. Auch die neue Landesregierung scheut sich davor, Maßnahmen für die „größten Dreckschleudern“ unter den Wohngebäuden vorzuschreiben. Ohne ein solches Landes-Klimaschutzgesetz, dass in Stufen eine Reduktion von Energieverbrauch und CO2-Emissionen verlangt, in Kombination mit einer bundesgesetzlichen Mietrechtsverbesserung zur Entlastung der Mieter, werden die Klimaschutzziele im Gebäudebereich nicht geschafft.
„Wenig glaubwürdig ist das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030 auch hinsichtlich der jetzt geplanten Modernisierungsförderung des Landes Berlin“, so Wild. Statt an die guten Erfahrungen früherer Programme anzuknüpfen, will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den zu fördernden Eigentümern weitgehend selbst überlassen, was sie zur Reduktion von Energieverbrauch und CO2-Emssionen tun.
25.01.2018