Pressemitteilung Nr. 01/25
Die soziale Gestaltung der Energiewende bleibt eine der zentralen politischen Herausforderungen – vor allem nachdem wichtige Reformen in der aktuellen Legislatur ausgeblieben sind. Während auf Bundesebene die Reform der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV) stockt, scheint der Klimaschutz im Gebäudesektor nur noch ein Randthema im Wahlkampf zu sein.
Die Missstände für Mieter:innen spitzen sich weiter zu. Die Ergebnisse einer im November 2024 veröffentlichten Recherche des Medienhauses CORRECTIV decken auf, wie systematische Schlupflöcher in Wärmelieferverträgen von Contracting-Unternehmen genutzt werden, um Verbraucher:innen massiv zu belasten – häufig auf Kosten von Mieter:innen, die bekanntlich keinen Einfluss auf die Heizungsart ihrer Wohnungen haben. Fernwärme- und Contracting Unternehmen hatten den neuen Verordnungsentwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium im Dezember abgelehnt und eine zusätzliche Preisanpassungsmöglichkeit gefordert.
Die mangelnde Transparenz und unzureichende Regulierung führen dazu, dass viele Vermietende energieeffiziente Lösungen weder im Sinne Ihrer Mieter:innen noch der Umwelt umsetzen. Die Wärmewende droht so nicht nur in ihrer sozialen Dimension zu scheitern, sondern verstärkt zudem bestehende soziale Ungleichheit.
Forderung: Der Berliner Mieterverein fordert die Bundesregierung auf, endlich klare Regeln für transparente Wärmelieferverträge und verbraucherfreundliche Contracting-Modelle zu schaffen.
„Es ist nicht akzeptabel, dass Tausende von Mieterhaushalten weiterhin unter intransparenten Preismechanismen leiden, während die Energiewende für sie zur Kostenfalle wird“, erklärt Sebastian Bartels, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins.
Presseeinladung
FORUM Wohungspolitik: „Missstände im Contracting – Für mehr Energiegerechtigkeit“
Der Berliner Mieterverein lädt Sie herzlich zu einer Diskussion über die zentralen Herausforderungen und Lösungsansätze ein:
- Wie können Missstände im Contracting wirksam gestoppt werden?
- Welche politischen Maßnahmen sind notwendig, um Verbraucher:innen vor überhöhten Heizkosten zu schützen?
- Wie gelingt es, die Energiewende sozial gerecht zu gestalten?
Datum: 16. Januar 2025
Uhrzeit: 18:30 – 21:00 Uhr
Ort: Silent Green, Atelier II, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin
Die Veranstaltung findet im Fishbowl-Format statt und bietet Raum für offenen Austausch zwischen Expert:innen, politischen Vertreter:innen und Mieter:innen. Im Mittelpunkt steht die Präsentation der CORRECTIV-Recherche vom November 2024.
Diskutierende:
- Helmut Kleebank (SPD), Mitglied des Bundestages
- Caren Lay (DIE LINKE), wohnungspolitische Sprecherin
- Werner Dorß, Rechtsanwalt für Energierecht und Experte für Contracting
- Anna Wolff, Referentin Mieten- und Wohnungspolitik, Deutscher Mieterbund
- Sebastian Bartels, Rechtsexperte, Berliner Mieterverein
- Zakaria Said, Rechtsexperte, Mieterverein Magdeburg
Die Veranstaltung soll Wege zu einer sozial gerechten Energiewende aufzeigen und die Verantwortung der Politik in den Fokus rücken. Pressevertreter:innen sind herzlich eingeladen, die Diskussion zu begleiten und mit Expert:innen ins Gespräch zu kommen.
Anmeldung und Kontakt:
Bitte melden Sie sich bis zum 14. Januar 2025 bei:
schulte@berliner-mieterverein.de
Mit dieser Veranstaltung möchte der Berliner Mieterverein nicht nur auf die Missstände hinweisen, sondern auch konkrete Lösungen für eine sozial gerechte Energiewende diskutieren.
Berlin, 13. Januar 2025
13.01.2025