Pressemitteilung Nr. 16/25
Der heute veröffentlichte Geschäftsbericht der Vonovia bestätigt, was
Mieter:innen seit Monaten zu spüren bekommen: steigende Mieten und fragwürdige Begründungen. Nach zwei Jahren finanzieller Konsolidierung feiert der Konzern einen Anstieg der Unternehmensdurchschnittsmiete um 4,1 %. Besonders in Berlin wurden Mieterhöhungen bis ans Limit – und darüber hinaus – ausgeschöpft.
„Vonovia hat sich für die Berechnung der Vergleichsmiete kurzerhand wohnwerterhöhende Merkmale ausgedacht, wie ‚Gute ÖPNV-Anbindung‘ oder ‚Gute Nahversorgung‘. Damit versucht Vonovia, sich die durch die Allgemeinheit geschaffenen Werte auf ihre Mieten gutzuschreiben. Das ist ein Angriff auf den Mietspiegel“, kritisiert Ulrike Hamann-Onnertz vom Berliner Mieterverein. Ein Urteil des Amtsgerichts Lichtenberg war bereits bekannt geworden.
Inzwischen liegen bereits 10 Urteile aus sechs verschiedenen Berliner Amtsgerichten vor: Die Rechtsauffassung der Berliner Richterinnen und Richter ist einhellig – die von Vonovia eigens „kreierten“ Merkmale seien nicht wohnwerterhöhend und daher unzulässig.
Während Vonovia CEO Rolf Buch den Berliner Mietspiegel im Januar diesen Jahres versucht hat, als manipuliert darzustellen, zeigt sich die juristische Realität umgekehrt: „Gemeingüter und Infrastruktur, die von anderen bereitgestellt werden, dürfen nicht als Rechtfertigung für höhere Mieten herhalten“, stellt Hamann-Onnertz fest.
Der Berliner Mieterverein fordert Vonovia auf, alle unrechtmäßigen Mieterhöhungen zurückzunehmen und appelliert an den Berliner Senat, auch die Mietpreisprüfstelle mit der Zurücknahme unzulässiger Mieterhöhungen zu beauftragen.
Berlin. 19.3.2025
24.03.2025