Michael Wagner* aus Köpenick ist seit rund 15 Jahren Mitglied im Berliner Mieterverein (BMV). Mit dessen Hilfe konnte er erfolgreich Mieterhöhungen abwenden und Betriebskosten in beachtlicher Höhe zurückfordern.
Familie Wagner ist schon kurz nach dem Fall der Mauer in den Mieterverein eingetreten, denn über die Vermieterin, die das Haus gerade gekauft hatte, hörte man damals Beunruhigendes. Bald kam die erste Mieterhöhungserklärung, dann die zweite – doch bei beiden stellten die BMV-Rechtsberater Fehler fest, so dass Michael Wagner keine höhere Miete zahlen musste. Erst die dritte Mieterhöhung war schließlich rechtmäßig.
Bei der Anbringung einer Wärmedämmung konnte die Vermieterin keine Energieeinsparung nachweisen, daher brauchte Wagner die Modernisierungsumlage in Höhe von 76,53 Euro im Monat nicht zu zahlen. Seit Mitte 1997 hat der Mieter so über 9500 Euro gespart, „und jedes Jahr kommen 918 Euro dazu“, ergänzt Wagner. Die folgende vierte Mieterhöhung konnte wieder wegen Fehlern zurückgewiesen werden.
Die bisher letzte Auseinandersetzung drehte sich um die Betriebskostenabrechnungen, die sage und schreibe sieben Jahre lang ausgeblieben waren. Erst mit Hilfe des BMV konnten die einbehaltenen Guthaben in einer Gesamthöhe von rund 3300 Euro zurückgefordert werden. „Allein hätten wir keine Chance gehabt“, resümiert Michael Wagner.
Im Bekanntenkreis sind die Wagners früher mitunter gefragt worden, warum sie Mitglied im Mieterverein sind und ob man das Geld nicht besser spare. „Heute stellt uns keiner mehr diese Frage“, berichtet Michael Wagner. „Allein die Guthaben aus den Betriebskostenabrechnungen der letzten sieben Jahre reichen für 55 Jahre Mitgliedsbeitrag“, zieht er Bilanz.
Jens Sethmann
* Name geändert
MieterMagazin 3/08
Die Mitgliedschaft rechnet sich häufig auch finanziell: Gespräch im BMV-Beratungszentrum in Friedrichshain
Foto: Christian Muhrbeck
05.02.2018