Konflikte unter Nachbarn? Es gibt Möglichkeiten, das Problem ohne juristische Auseinandersetzung zu lösen. Die Arbeitsgruppe Mediation im Berliner Mieterverein weiß Rat.
Frau B. wohnt in der Wohnung unter einer fünfköpfigen Familie. Nachts ist Ruhe, aber tagsüber … Jedes Mal, wenn sie die Kinder hört, wird sie wütend. Sie denkt, diese nehmen keine Rücksicht und der Mutter sei es egal. Nach einer Beschwerde wird es kurz besser. Doch dann ist es wieder wie vorher: Unerträglich! Was kann sie tun?
„Wir helfen in diesem Fall“, so Marco Waelisch, Mitglied der Arbeitsgruppe Mediation im Berliner Mieterverein. „Zusammen mit dem Mitglied suchen wir nach Möglichkeiten, das Problem konstruktiv zu lösen. Wenn es gewünscht wird, nehmen wir Kontakt zum Nachbarn auf.“
Da bei einem Nachbarschaftskonflikt ein mietrechtliches Vorgehen in der Regel wenig Erfolg verspricht, bietet der Berliner Mieterverein seinen Mitgliedern ein Verfahren jenseits juristischer Auseinandersetzungen an. „Meistens haben wir es mit Problemen von Ruhestörung zu tun“, so Marco Waelisch. Lärm sei das Hauptreizthema zwischen Nachbarn in einer Großstadt wie Berlin.
Im Falle von Frau B. konnte eine erfolgreiche Vermittlung zwischen den Beteiligten durchgeführt werden. Aber auch wenn kein gemeinsames Gespräch möglich oder wünschenswert ist, gibt es Lösungswege. Bei Bedarf wird auch der Vermieter miteinbezogen.
MM
MieterMagazin 9/06
Bevor der Kragen platzt (oder das Trommelfell): Die BMV-Mediation hilft Nachbarschaftsstreitigkeiten beizulegen
Foto: Kerstin Zillmer
Beratung nach Terminvereinbarung
unter Tel. 030 226 26-187
20.06.2023