Pressemitteilung Nr. 2/09
Der Berliner Mieterverein sieht durch die heute vorgelegten Untersuchungen über den Berliner Wohnungsmarkt den grundsätzlichen Trend bestätigt: Einer deutlich steigenden Nachfrage stehen immer weniger preisgünstige Wohnungen gegenüber. Die Kluft zwischen geringem Angebot und wachsender Nachfrage vertieft sich in begehrten City- und Cityrandlagen besonders stark, betrifft aber auch mittlere und eher einfachere Wohnlagen. Der stadtweite Anstieg der Angebotsmieten von fast 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bestätigt diese Entwicklung. Besorgniserregend sei die Wohnungsmarktsituation vor allem wegen der sehr geringen Einkommen in Berlin, erklärte der Mietervereinsvorsitzende Dr. Franz-Georg Rips. In Berlin wird lediglich 83 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens in Deutschland erzielt. Der Berliner Mieterverein fordert deshalb den Senat auf, sich im Bund für die Begrenzung der Neuvertragsmieten einzusetzen. Dazu soll das Wirtschaftsstrafgesetz so verändert werden, dass Mietpreisüberhöhungen wieder begegnet werden kann, wenn schon in Teilen des Stadtgebietes die Ausnutzung eines geringen Wohnungsangebots erfolgt.
Die Anzahl der Haushalte hat sich in den Jahren 2006 und 2007 um fast 43.000 erhöht, die Anzahl der Wohnungen jedoch um weniger als 10.000. „Der Wohnungsmarkt wird spürbar enger“, so Dr. Rips. Auch weil immer mehr Wohnungen für den eigentlichen Nutzungszweck nicht mehr zur Verfügung stehen. Die stetig zunehmende Zweckentfremdung von Wohnungen in Gewerberaum und Ferienappartements wie auch der spekulative Leerstand müssen in den Stadtgebieten mit Nachfrageüberhang wieder gestoppt werden, erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Hier ist der Senat gefordert!“
01.01.2014