Die Wohnungsbaugesellschaft Degewo will Vorreiter in Sachen Elektromobilität sein. Ab sofort können sich ihre Mieter in der Garage eine Ladestation für ihr Elektro- oder Hybridauto errichten lassen. Bislang hat sich allerdings noch kein Interessent gemeldet.
Der Bedarf sei vorhanden, heißt es bei der Degewo. „Wir haben immer häufiger Nachfragen von Mietern, die überlegen, sich ein Elektroauto oder einen Pkw mit Hybridmotor zu kaufen“, berichtet Pressesprecher Lutz Ackermann. Das Problem: Es fehlt an wohnortnahen Ladestationen. Um das zu ändern, hat die Degewo kürzlich eine Vereinbarung mit dem Anbieter „The New Motion“ geschlossen. Insgesamt 13.000 von der Degewo vermietete Garagen und Stellplätze im gesamten Stadtgebiet können nun zu vergünstigten Preisen mit Ladestationen ausgerüstet werden. Auch für den gelieferten Ökostrom von „Lichtblick“ erhalten Degewo-Mieter Sonderkonditionen. The New Motion bietet den Mietern umfangreiche Beratung an und übernimmt die Installation der Ladestation, die anschließend zum Mietereigentum gehört.
Billig ist eine solche Elektro-Tankstelle vor der Haustür nicht. Etwa 749 Euro muss ein Mieter bezahlen. Ist ein Stromanschluss neu zu verlegen, wird es noch teurer. Stromklau durch andere ist übrigens ausgeschlossen: Der Zugang erfolgt über eine Chipkarte.
Auch wenn die deutschen Autofahrer bislang nur sehr zögerlich umsteigen – die Elektromobilität ist im Vormarsch. Im öffentlichen Raum Berlins werden demnächst 220 Ladesäulen errichtet. Eine entsprechende Konzession hat Berlin kürzlich vergeben.
Verkehrspolitisch sind Elektrofahrzeuge umstritten. Sie verursachen zwar weniger Emissionen, tragen aber genauso zum problematischen Verkehrsaufkommen bei.
bl
30.12.2016