Eine altersgerechte Wohnung zu finden, ist schwer in Berlin. Die Pankower Wohnlotsen beraten und begleiten seit zwei Jahren ältere Wohnungssuchende. Sie finden auch heraus, was das Beste sein könnte: Der Umzug ins Erdgeschoss? Ins betreute Wohnen? Ins Pflegeheim? Oft reicht schon der Umbau der bisherigen Wohnung.
Die Treppe in den vierten Stock, der hohe Badewanneneinstieg, die Türschwellen als Hindernis für einen Rollator – die einstige Familienwohnung ist längst zu groß, der Alltag dort nicht mehr zu bewältigen. Viele ältere Menschen haben ein Wohnungsproblem, das sie allein kaum lösen können. Wem da nicht Familienangehörige oder Freunde helfen, der sitzt rasch in einer Falle.
In Pankow wurde deshalb vor zwei Jahren unter dem Dach der Kontaktstelle Pflegeengagement das Projekt Wohnlotsen entwickelt, das mit freiwilligen Helfern arbeitet.
Es verlangt die Kenntnis von Strukturen, Feingefühl bei der Beratung und durchaus auch Fantasie, um eine kreative Lösung zu finden. So konnten sie einer über 80-Jährigen bei der Übersiedlung zu Verwandten in eine andere Stadt helfen und unterstützten eine über 90-Jährige, die nach dem Tod ihres Mannes wieder zurück in die frühere Umgebung wollte, bei der Suche nach einer altersgerechten Wohnung in Pankow. „Aber oft ist ein Umzug gar nicht nötig“, erklärt die erfahrene Sozialpädagogin, „vielen hilft schon die Beratung über einen altersgerechten Umbau der Wohnung.“
Simone Koschewa fällt auf: „Viele kommen zu uns, wenn der Druck ungeheuer groß ist.“ Die Sozialpädagogin rät: Rechtzeitig darüber nachdenken, wie man im Alter wohnen will und kann.
Rosemarie Mieder
Beratung für Pankower Senioren:
jeden dritten Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Stadtteilzentrum Pankow, Schönholzer Straße 10, 13187 Berlin,
jeden zweiten Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr im Bucher Bürgerhaus, Franz-Schmidt-Straße 8 – 10, 13125 Berlin
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30.11.2016