Kürzlich hat das Immobilienunternehmen TAG einen „Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland“ vorgelegt, der die aktuelle Entwicklung der Miet- und Kaufpreise und die Wohnkostenbelastung in den neuen Bundesländern analysiert. Das Fazit ist nicht überraschend: In fast allen größeren Städten steigen die Mieten.
Die Mietpreise sind in 24 der 27 untersuchten ostdeutschen Groß- und Mittelstädte in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen – größtenteils sogar im zweistelligen Bereich. In Berlin sind es um 33,4 Prozent, im berlinnahen Strausberg immerhin auch 23,5 Prozent. Der Mietpreis beträgt in den meisten Städten im Mittel aber immer noch zwischen 5 und 7 Euro pro Quadratmeter. Insbesondere im Umland der großen Städte steigen die Mieten stark an. Da die Zahl der Arbeitslosen sinkt, die Kaufkraft steigt und immer mehr Menschen aus den alten Bundesländern „in den Osten“ ziehen, ergibt sich für einige ostdeutsche Bundesländer eine sinkende Wohnkostenbelastungsquote.
Die TAG-Untersuchung leitet daraus bereits eine „Trendwende“ ab. Und das Unternehmen kündigt an, auf die „kleinen Perlen Ostdeutschlands“ künftig einen „zweiten Blick zu riskieren“. Dieser Blick verheißt den betroffenen Mietern aber nichts Gutes: Martin Thiel, Kaufmännischer Geschäftsführer der TAG, beabsichtigt eine Modernisierung des Wohnungsbestandes und „eine damit einhergehende Wertsteigerung unseres Portfolios“.
Rainer Bratfisch
03.01.2018