Das illegal betriebene „Fantastic Foxhole Hostel“ in der Neuköllner Weserstraße 207 wurde im Oktober geschlossen, doch für die Mieter zieht keine Ruhe ein. Drei Mietparteien erhielten Mitte Dezember erneut eine Kündigung.
Unerlaubtes Halten eines Hundes, unerlaubtes Untervermieten, Blockieren des Zugangs zum Dachboden, Offenstehenlassen des Dachbodens, Lagern von Gegenständen im Treppenhaus und ein „feindseliges Verhalten“ – so lauten die Vorwürfe, mit denen den drei Mietparteien im Dezember gekündigt wurde. „Sämtliche Gründe sind haltlos“, erklärt Carsten Müller von der Nachbarschaftsinitiative Weserkiez. Nun wurde aber in einem Fall tatsächlich eine Räumungsklage eingeleitet.
Die Mieter hatten es gewagt, sich über den Lärm des „Fantastic Foxhole Hostels“ im Hinterhaus und der damit verbundenen Bar im Vorderhaus der Neuköllner Weserstraße 207 zu beschweren. Der Betreiber von Hostel und Bar ist mit dem Eigentümer geschäftlich eng verbandelt. Außerdem ist das Dach undicht, die Regenrinnen sind defekt, Treppengeländer fehlen und der Putz bröckelt. Auf eine Anfrage des MieterMagazins reagierte der Eigentümer nicht.
Wegen eines fehlenden Brandschutzkonzepts beziehungsweise unzulässiger Fassadenwerbung an zwei von ihm betriebenen Hostels liegt er seit Langem mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Clinch. Nach der Schließung des baurechtlich eindeutig illegalen „Foxhole“ durch das Bezirksamt Neukölln (siehe MieterMagazin 11/2017, Seite 9: „Aus für renitenten Hostel-Betreiber“) forderte er auf Twitter die „sofortige Absetzung“ des Baustadtrats Jochen Biedermann, dem er „Nazi- & Stasi-Methoden“ vorwarf und den er „AfD-Aktivist im grünen Schafspelz“ nannte.
Jens Sethmann
23.03.2018