Der zunehmende Anteil älterer Menschen stellt Architekten, Stadtplaner und Vermieter vor neue Herausforderungen. Vor allem für Menschen mit Demenz müssen Bedingungen geschaffen werden, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Der Autor fordert eine „multisensorische Architektur“ mit spezieller Farb- und Lichtgestaltung, Klangdesign, sinnlich erfahrbaren Materialien und Oberflächen und haptisch attraktiven Formen. Wohnungen für Demenzkranke müssen Sicherheit und Orientierung bieten und die eingeschränkten motorischen und kognitiven Fähigkeiten der Mieter weitestgehend kompensieren. Auch wenn das menschliche Gedächtnis vor allem für bildhafte Informationen programmiert ist – das Sehen verändert sich im Alter. Hörbare, riechbare und tastbare Charakteristika der Umwelt gewinnen an Bedeutung. Einfache Wegsysteme und Sichtachsen sind wichtig; Richtungswechsel, Abzweigungen und Rundwege sollten vermieden werden. Den Ausweg aus dem „Demenzdilemma“ sieht der Autor „eher in der Konstruktion einer gastfreundlichen Lebenswelt als in der Perfektionierung spezialisierter Versorgung“. Die Architektur der Zukunft muss sich deshalb von den Zwängen einer rein funktionalistischen Gestaltung befreien. Erste positive Beispiele finden sich in diesem Buch.
rb
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12.05.2018