Pankow bekommt ein neues Stadtquartier mit 2000 Wohnungen, in bester Lage, mit Verkehrsanbindung und der notwendigen Infrastruktur. Nach zehn Jahren haben die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, das Bezirksamt Pankow und der Investor eine Grundsatzvereinbarung zur Nachnutzung des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow unterzeichnet.
Noch in seiner vorletzten Ausgabe berichtete das MieterMagazin unter der Überschrift „Nur die Kröten bewegen sich“ über den Stillstand der Arbeiten am Pankower Tor. Jetzt wird Berlins größte Brache endlich bebaut. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher freut sich, „dass wir mit der Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung hier einen positiven Schlusspunkt setzen konnten“. Bezirksbürgermeister Sören Benn betont: „Wir haben jetzt eine Grundlage, auf der wir hoffentlich sehr bald bauen können.“ Und auch Kurt Krieger, der 500 Millionen Euro in das neue Viertel investieren will, gibt sich optimistisch und spricht von einem „rot-rot-grünen Beispielprojekt“.
Geplant sind eine neue Straße, eine Straßenbahntrasse entlang der Granitzstraße in Richtung Weißensee, ein Parkplatz für 800 Pkw, ein Fahrradparkhaus mit 1000 Plätzen am S-Bahnhof Pankow und ein Fußgänger- und Radfahrertunnel in Verlängerung der Neumannstraße und Hadlichstraße. Auch Grünflächen, eine Schule, Geschäfte, ein Möbelfachmarkt und ein Shopping-Center, über dessen Größe bis zuletzt gestritten wurde, sind vorgesehen.
Andreas Otto, in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Baupolitik zuständig und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wohnen: „Dass Herr Krieger jetzt 2000 Wohnungen auf dem Gelände bauen will, ist ein großer Fortschritt und Erfolg unserer bündnisgrünen Intervention. Jetzt muss der Senat dafür sorgen, dass auch tatsächlich ein Drittel Sozialwohnungen sind. Mietervereins-Geschäftsführer Reiner Wild wirft ein: „Hätte die Bahn die Grundstücke an das Land Berlin vergeben, wäre dem Bezirk die Auseinandersetzung um die geplanten riesigen Einkaufscenter erspart geblieben.“
Für die Nutzung des denkmalgeschützten Rundlokschuppens am S-Bahnhof Heinersdorf wurde noch keine Lösung gefunden, er wurde aus der Vereinbarung herausgenommen. Immerhin: Es bewegt sich etwas. Das Informationszentrum am S-Bahnhof wurde bereits gesäubert. Kurt Krieger rechnet mit zwei Jahren Vorbereitungszeit, dann könnten die Bagger rollen. Nach zwei Jahren Bauzeit könnten die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.
Rainer Bratfisch
30.05.2018