Bis zum Jahr 2030 müssen laut Stadtentwicklungsplan des Senats mindestens 194.000 neue Wohnungen gebaut werden. In Berlin ist Bauland knapp, die meisten neuen Wohnungen sollen deshalb außerhalb des S-Bahn-Rings entstehen. Insgesamt ist in den nächsten Jahren der Bau von 14 Stadtquartieren mit rund 42.000 Wohnungen vorgesehen.
Anfang September 2018 hat der Senat auf Vorlage der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher, den ersten Bericht über die Planung der neuen Stadtquartiere beschlossen. Künftig soll halbjährlich ein neuer Bericht vorgelegt werden. Der Grund: Verzögerungen wie beim neuen Flughafen oder anderen Großprojekten kann sich Berlin nicht leisten, wenn es um den Bau von Wohnungen geht. Zeitgleich hat der Senat die Schaffung von 100 zusätzlichen Stellen für die Beschleunigung des Wohnungsbaus und die Vorbereitung der neuen Stadtquartiere beschlossen. Das scheint notwendig zu sein, denn bisher sind nur sieben Projekte mit Baubeginn bis 2020 terminiert, die zweite Hälfte der Vorhaben beginnt später, vier werden frühestens 2026 fertig.„Im Zuge einer Konkretisierung der Planungsprozesse kann es bei der Anzahl der Wohneinheiten und dem Zeitpunkt der Baubeginne zu Verschiebungen kommen“, formuliert der Bericht vorsichtig. Klärungsbedarf besteht vor allem in Bezug auf die Nutzung von Kleingartenanlagen und Waldflächen und die Verkehrsanbindung. Noch sind zu viele der neuen Wohnungen Eigentumsobjekte. Eine weit größere Nachfrage besteht jedoch nach preisgünstigen Mietwohnungen. Hier sind dringend Nachbesserungen notwendig.
„Die neuen Stadtquartiere sind als lebendige Quartiere, das heißt sozial gemischt, grün und partizipativ sowie mit einer leistungsfähigen ÖPNV-Anbindung zu entwickeln. Die Planung erfolgt mit den betroffenen Bezirken und breiter Öffentlichkeitsbeteiligung“, versprechen die Autoren des Berichts.
Rainer Bratfisch
29.10.2018