Studenten müssen für ihre vier Wände immer tiefer in die Tasche greifen. Das zeigt eine deutschlandweite Vergleichsstudie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vorgestellt hat.
Mietpreisanstiege zeigten sich in allen untersuchten Städten, darunter Großstädte und klassische Uni-Städte – Berlin ist aber prozentual am stärksten betroffen. Studentenwohnungen waren hier im ersten Halbjahr 2018 satte zehn Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum. Vergleicht man die Kosten 2018 mit denen 2010, beträgt der Anstieg sogar 67 Prozent.
385 Euro Warmmiete im Monat bezahlen Studenten in der Hauptstadt demnach durchschnittlich. Zum Vergleich: In München sind es 634 Euro, in Frankfurt 499 Euro, in Hamburg 427 Euro. Es geht allerdings auch deutlich günstiger, wie die Beispiele Magdeburg (247 Euro), Leipzig (262 Euro) oder das Ruhrgebiet (280 Euro) zeigen. Als Vergleichsgrundlage diente jeweils eine 30-Quadratmeter-Wohnung mit einfacher Ausstattung aus dem Jahr 1995, die in anderthalb Kilometern Entfernung zur nächstgelegenen Universität liegt und auf den Online-Portalen ImmobilienScout24 und wg-suche.de inseriert war. Die Preise für – die meist günstigeren – Wohnheimzimmer flossen nicht in die Untersuchung ein.
Die Autoren der Studie begründen die verschärfte Situation mit der Zunahme an Studenten. Seit 2010 ist ihre Zahl bundesweit um 28 Prozent gestiegen, in einzelnen Städten – darunter auch Berlin – sogar noch stärker.
Gleichzeitig hinke der Bau neuer Wohnungen in vielen Städten dem Bevölkerungswachstum hinterher. Durch diese Entwicklung könnten Mieten zunehmend ausschlaggebend für die Wahl des Hochschulstandorts werden – eine Chance insbesondere für starke Universitäten abseits der Großstädte.
Katharina Buri
www.iwkoeln.de/studien/iw-reports.html
24.01.2019