Bevor die Grunerstraße und der Mühlendamm neu gebaut werden, suchen Archäologen am Molkenmarkt nach Spuren des mittelalterlichen Berlin.
Der Molkenmarkt ist der älteste Marktplatz Berlins, und der Mühlendamm war die wichtigste Verbindung zwischen den beiden Gründungsstädten Cölln und Berlin. Die Ausgrabung soll Aufschlüsse über die Entwicklung dieser Keimzelle Berlins liefern. Die freigelegten Keller stammen aus dem 19. Jahrhundert, die auf Fundamenten aus der Barockzeit beruhen. Bisher ältestes Fundstück ist eine Münze von 1620. Aber auch jüngere Funde wie Ofenkacheln, Fliesen, Stuckteile, Steigbügel und eine Nähmaschine können den Archäologen Geschichte(n) erzählen. Die Ausgrabung auf 800 Quadratmetern ist nur ein Vorläufer für die 30-mal größere Grabung zwischen Rotem Rathaus, Altem Stadthaus und Klosterruine. „Das wird ein Mammutprojekt. So eine große Grabung haben wir in Berlin noch nicht gehabt“, sagt Michael Malliaris vom Landesdenkmalamt. Er bietet jeden Freitag eine kostenlose einstündige Führung über die Grabungsstätte an.
js
Michael.Malliaris@lda.berlin.de
25.04.2019