In Altglienicke nimmt ein neues Wohnquartier Gestalt an, das nicht nur sozial durchmischt sein soll, sondern in der Hälfte seiner Wohnungen Familien Geflüchteter aufnimmt. Von Anfang an soll sich dort eine gute Nachbarschaft entwickeln.
Der Rohbau steht, das Richtfest wurde gefeiert. In Altglienicke wächst ein Quartier, das auf eine besondere Nachbarschaft setzt. 50 Prozent aller Wohnungen hier sollen an geflüchtete Menschen vergeben werden – „zumeist an Familien, deshalb haben wir auch überproportional viele Vier- und Fünfzimmerwohnungen eingeplant“, erklärt Christian Glaubitz, Leiter des Degewo-Kundenzentrums Köpenick.
„ToM“ heißt das Projekt – Tolerantes Miteinander, in Berlin ist es das erste dieser Art. Es setzt nicht nur auf Integration, sondern auch auf bezahlbare Mieten. Circa 80 Prozent der Wohnungen werden mit Fördermitteln errichtet und anfangs durchschnittlich 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt kosten. Bei den verbleibenden liegen die Nettokaltmieten zwischen 8,50 und 9 Euro.
Glaubitz: „Wer hier einziehen will, muss Lust auf dieses besondere Projekt haben.“ Ein Anwohnercafé ist geplant, Räume für Kinder und Jugendliche mit Freizeit- und Fitnessmöglichkeiten. Die stehen selbstverständlich auch Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnumgebung zur Verfügung, genau wie die neue Kita mit 120 Plätzen, die vom Wohnungsunternehmen Degewo im Quartier mit errichtet wird.
Damit die Integration gelingt und ein gutes Miteinander von Anfang an wächst, hat sich das kommunale Wohnungsbauunternehmen einen Partner mit ins Boot geholt, den Internationalen Bund (IB), der viel Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit gesammelt hat. Mit einem Büro vor Ort wird der IB die Prozesse und das Zusammenleben in dem neuen Altglienicker Wohngebiet über die ersten Jahre begleiten.
Rainer Bratfisch
21.11.2019