Mieter, die im Jahr 2015 und später in eine neue Wohnung gezogen sind, müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen als der Durchschnitt. So weit – so bekannt. Aufhorchen lassen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aber beim Vergleich der Hauptstadt mit den anderen deutschen Großstädten: Berlin ist negativer Spitzenreiter.
In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf wurden 2018 für Neuanmietungen durchschnittlich 10,80 Euro nettokalt pro Quadratmeter fällig – gut 21 Prozent mehr als durchschnittlich in bereits bestehenden Mietverhältnissen bezahlt wird (8,90 Euro). Am stärksten ist Berlin betroffen, wo der Preisaufschlag fast ein Viertel beträgt: 9,10 Euro pro Quadratmeter gegenüber 7,40 Euro. Zum Vergleich: In den ländlichen Kreisen Deutschlands lag die Differenz im gleichen Zeitraum nur bei 10,3 Prozent.
Die Zahlen hat das Statistische Bundesamt im Rahmen der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation erhoben. Gleichzeitig wurde auch die durchschnittliche Mietbelastungsquote der Haushalte ermittelt – der Anteil des Haushaltsnettoeinkommens, der in die Bruttokaltmiete fließt. Auch hier sind größere Städte stärker betroffen als der Bundesschnitt, der bei 27,2 Prozent liegt (für Umzüge ab 2015: 28,6 Prozent). In Berlin lag die durchschnittliche Mietbelastung bei 28,2 Prozent; für alle, die ab 2015 umgezogen sind, bei 29,9 Prozent.
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Am meisten Miete verlangten im letzten Jahr die privaten Wohnungsunternehmen – deutschlandweit durchschnittlich 7,30 Euro je Quadratmeter nettokalt. 7 Euro nahmen private Einzelvermieter, 6,60 Euro die öffentlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen und 6,40 Euro die Wohnungsgenossenschaften. Der Bundesdurchschnitt lag bei 6,90 Euro.
Katharina Buri
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22.11.2019