Geflüchtete wohnen oft jahrelang in Heimen und Wohnungslosenunterkünften. Denn auf dem Berliner Wohnungsmarkt haben sie kaum eine Chance, weil sie den Markt nicht kennen und ihnen Erfahrung damit fehlt. Damit es ihnen gelingt, sich besser zu positionieren und durchzusetzen, leistet ein Pankower Projekt Hilfestellung.
Die Aussichten auf eigene vier Wände und damit ein Privatleben sehen für geflüchtete Menschen besonders trübe aus: „Sie haben Sprachbarrieren und wissen nicht, wie der Berliner Wohnungsmarkt funktioniert“, sagt Malalai Murr vom Projekt „Wohnraumberatung für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund“.
Die Weißenseer Integrationsbetriebe (WIB) starteten es zu Beginn dieses Jahres – finanziert vom Bezirksamt Pankow. Seitdem beantwortet Malalai Murr tagtäglich Anfragen und begleitet einen Teil ihrer Klienten auf deren Suche nach einer eigenen Wohnung. Antworten auf Anzeigen im Internet, die notwendigen Dokumente für eine Bewerbung, das Auftreten bei einer Besichtigung und nicht zuletzt das Anfordern von Schufa-Auskünften oder das Beantragen eines Wohnberechtigungsscheines sind für die meisten kaum zu überwindende Hindernisse.
Das Pankower Projekt, das ausschließlich für Wohnungssuchende des Bezirkes zuständig ist, läuft erst einmal bis zum Jahresende. Die Organisatoren hoffen jedoch auf Verlängerung. Notwendig wäre es, denn die Beratungsstelle erreichen immer mehr Anfragen und Hilferufe.
Rosemarie Mieder
www.wib-verbund.de
03.08.2020