Beim Handel mit Berliner Häusern und Grundstücken wurde 2019 so viel Geld umgesetzt wie noch nie. Das berichtet der Gutachterausschuss für Grundstückswerte.
Der Berliner Immobilienmarkt läuft weiter heiß. 21,7 Milliarden Euro haben beim Verkauf von Grundstücken, Häusern und Eigentumswohnungen den Besitzer gewechselt – das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Verkäufe ging dabei um drei Prozent zurück. Das deutet auf eine enorme Preissteigerung hin.
Die mittleren Kaufpreise für reine Mietwohnhäuser stiegen um 14 Prozent auf 2275 Euro pro Quadratmeter, für gemischte Wohn- und Geschäftshäuser um vier Prozent auf 2260 Euro. Der mittlere Kaufpreis für eine Eigentumswohnung liegt mit 4446 Euro pro Quadratmeter rund 11 Prozent über dem Vorjahreswert.
Eine Verunsicherung von Investoren durch den Mietendeckel ist nicht zu erkennen, wie Gegner der Mietpreisregulierung prophezeit hatten.
„Der Berliner Immobilienmarkt war 2019 noch weitgehend unbeeindruckt vom angekündigten Mietendeckel“, stellt der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins (BMV), Reiner Wild, fest. Die Kaufpreise für Wohnimmobilien haben mittlerweile das 30-fache der Jahresnettokaltmiete überschritten. Nach Einschätzung des BMV setzen viele Investoren auf die Verfassungswidrigkeit des Mietendeckels oder spekulieren langfristig auf höhere Mieterträge nach Auslaufen des Deckels.
Jens Sethmann
www.berlin.de/gutachterausschuss
27.08.2020