Altersgerechte Wohnungen sind teurer als vergleichbare andere – das hat die Immobilienplattform immowelt ermittelt. Am gravierendsten sind die Unterschiede in Berlin.
Für die Untersuchung hat immowelt seniorentaugliche Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern in den 14 größten deutschen Städten untersucht. In allen liegt die monatliche Mietbelastung für altersgerechte Wohnungen über der für Vergleichswohnungen. In zwölf der untersuchten Städte beträgt der Unterschied mehr als 100 Euro. Trauriger Spitzenreiter ist Berlin – mit einer Differenz von 250 Euro.
Die Mehrkosten resultieren laut immowelt aus der Tatsache, dass barrierearmer Wohnraum sich eher im – teuren – Neubau realisieren lässt. Im Altbau sind Aufzug, leicht begehbare Dusche und Co. oft deutlich schwerer nachzurüsten. „Das sorgt dafür, dass Senioren auf Wohnungssuche nicht auf günstigere Altbauimmobilien ausweichen können“, so die Studienmacher. Gleichzeitig leben viele Senioren aber von einer mageren Rente. Bereits vor einem Jahr hatte die IG Bau vor einem eklatanten Mangel an seniorengerechten Wohnungen gewarnt. In den vergangenen Jahren wurde auch der Begriff der „grauen Wohnungsnot“ geprägt, da die Mieten stärker gestiegen sind als die Renten. Dies belastet viele ältere Menschen über Gebühr.
Neben verstärktem altersgerechtem Neu- und Umbau könnte ein Lösungsansatz im gemeinschaftlichen Wohnen liegen. Eine andere aktuelle Studie – die Trendstudie „Zukunftsfit Bauen und Wohnen“ der Baufi24-Gruppe – hat nämlich ermittelt, dass 82 Prozent der Befragten das Zusammenleben mit anderen im Alter als vorteilhaft ansehen. Bei den älteren Befragten ab 50 Jahren wurden Mitbewohner gemischten Alters favorisiert, bei den Jüngeren waren es eher gleichaltrige.
Katharina Buri
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29.01.2022