Menschen mit Migrationshintergrund steht nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wesentlich weniger Wohnfläche zur Verfügung als Menschen ohne diesen Hintergrund. Auch ihre Mieten sind im Schnitt höher.
Dass Menschen mit Migrationshintergrund wesentlich seltener in Eigentumswohnungen leben als solche ohne ausländische Wurzeln – 34,5 Prozent gegenüber 54,8 Prozent –, überrascht kaum. Schließlich fehlen ihnen in der Regel die Mittel zum Erwerb von Wohneigentum. Bei Spätaussiedlern, die schon länger in Deutschland leben, sind die Zahlen schon etwas anders. Sie wohnen bereits zu 41,7 Prozent in selbstgenutztem Wohneigentum. Menschen mit Migrationshintergrund leben doppelt so oft in Mehrfamilienhäusern mit mehr als 12 Wohnungen als Menschen mit deutschen Wurzeln. Und ihre Wohnungen sind kleiner, ihre Quadratmetermieten teurer und der Anteil ihrer Bruttokaltmiete am verfügbaren Haushaltseinkommen höher als bei Mietern ohne Migrationshintergrund.
Für den Mikrozensus wird jährlich rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt. Das Statistische Bundesamt räumt deshalb bei allen Angaben „eine stichprobenbedingte Unsicherheit“ ein. Hinzu kommt, dass die Daten oft nur bedingt vergleichbar sind. So wohnen Menschen mit Migrationshintergrund häufiger in Großstädten, wo Wohnraum per se deutlich teurer ist als in ländlichen Regionen. Oft leben sie auch in wesentlich größeren Haushalten als ihre deutschen Nachbarn.
Rainer Bratfisch
Weitere Informationen: www.destatis.de
23.02.2017