Berliner und Brandenburger ziehen vergleichsweise häufig aus ihrem Heimat-Bundesland weg. Das zeigen aktuelle Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.
2018 lebten sechs von zehn in Berlin Geborenen immer noch in dieser Stadt. Von den Brandenburgern waren es etwas mehr als die Hälfte, die in ihrem Land geblieben sind. Beide Länder nehmen in Sachen Sesshaftigkeit hintere Plätze im Bundesländervergleich ein. In Nordrhein-Westfalen blieben 82 Prozent in ihrem Geburts-Bundesland wohnen, in Baden-Württemberg 83 Prozent. Spitzenreiter Bayern kommt sogar auf 85 Prozent.
Dr. Thomas Skora, Soziologe am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), erklärt diese großen regionalen Unterschiede zum einen mit der Flächenausdehnung der einzelnen Länder: „Da die meisten Umzüge nur über kurze Distanzen vollzogen werden, ziehen viele Menschen in großen Ländern innerhalb des eigenen Bundeslandes um.“ Er verweist zudem auch auf die wirtschaftlichen Unterschiede der einzelnen Regionen. Viele Menschen verlassen ihr Bundesland auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einem Job. Das erkläre zum Beispiel, warum im Osten Deutschlands mehr Menschen ihr Geburts-Bundesland verlassen. Die umzugsfreudigsten sind sie aber dennoch nicht – das sind die Bewohner der Städte Hamburg und Bremen.
Wohin es die Berliner zieht, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Im Jahr 2019 wanderten von rund 81.000 Menschen, die zuvor in Berlin gemeldet waren, gut 34.000 ins direkte Umland – nach Brandenburg. Nach Nordrhein-Westfalen zogen knapp 8000 Berliner. Umgekehrt zog es von den 42.000 Brandenburgern, die im vorvergangenen Jahr weggezogen sind, fast 18.000 in die Hauptstadt.
Katharina Buri
26.02.2021