Im Jahr 2017 sind in Berlin etwas weniger Grundstücke und Häuser verkauft worden als 2016. Geldumsatz und Preise stiegen aber weiter. Das ergeben die Zahlen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.
Knapp 30.000 notariell beurkundete Immobilienkäufe hat der Gutachterausschuss ausgewertet. Das sind sechs Prozent weniger als 2016. Der Handel mit Wohnimmobilien floriert aber weiter. Zwar wurden 2017 mit 1129 Kaufverträgen etwas weniger Mehrfamilien-Wohn- und Geschäftshäuser veräußert, der Geldumsatz stieg aber um 14 Prozent. Bei reinen Mietwohnhäusern ohne Gewerbe wurde sogar 41 Prozent mehr Geld umgesetzt als 2016, obwohl die verkauften Flächen nur um 17 Prozent über dem Vorjahr lagen. Deutlich ist auch der Anstieg bei unbebauten Grundstücken. Der Flächenumsatz ist um sieben Prozent zurückgegangen, die Käufer zahlten dafür aber insgesamt 21 Prozent mehr Geld.
Die mittleren Kaufpreise für Mietwohnhäuser sowie für Wohn- und Geschäftshäuser haben innerhalb eines Jahres um rund 15 Prozent zugenommen.
Die steigenden Kaufpreise wirken sich auf die Mieten aus, denn jeder Käufer eines Mietshauses ist bestrebt, die Mieteinnahmen zu erhöhen, damit sich seine Investition möglichst schnell lohnt.
Sebastian Scheel, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, sieht den Preisanstieg mit Sorge. „Eine der wichtigsten Herausforderungen bleibt es, die Entwicklung verfügbarer Grundstücke zügig voranzutreiben, den spekulativen Handel mit Baugenehmigungen zu verhindern und die Anwendung des Berliner Modells der kooperativen Baulandentwicklung konsequent durchzusetzen.“ Mit der kooperativen Baulandentwicklung wird Investoren unter anderem auferlegt, 30 Prozent der neu geschaffenen Wohnfläche zu Sozialmieten an wohnberechtigte Haushalte zu vergeben.
Jens Sethmann
24.03.2018