Ein kleiner Ort mit großen Aufgaben, so könnte man die historische Rolle von Blankenfelde und seiner unmittelbaren Umgebung an der heutigen Stadtgrenze im Norden Berlins beschreiben. Eine Sonderausstellung im Museum Pankow widmet sich der wechselvollen Geschichte des Dorfes Blankenfelde, das bis zum heutigen Tag an das dörfliche Leben vor den Toren Berlins erinnert.
Der gravierendste Einschnitt erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts, als die Stadt Berlin das ehemalige Rittergut kaufte, um die Flächen als Rieselfelder zu nutzen. Fast 100 Jahre lang wurden hier die gesammelten Abwässer aus dem Norden Berlins auf die Felder gebracht. Gleichzeitig gedieh die Landwirtschaft auf den gut gedüngten Flächen. Nicht umsonst hieß es unverblümt: „Schön geerntet mang die Kacke!“ Bis 1945 hatte sich das Stadtgut Blankenfelde zum größten Einzellieferanten für Frühkartoffeln, Obst und Gemüse entwickelt.
Der Besucher erfährt in dieser kompakten und informativen Ausstellung aber auch, dass sich in Blankenfelde jahrelang eine Lungenheilstätte, ein Leichtkrankenhaus und ein Alten- und Flüchtlingsheim befanden.
js
07.05.2016