Einen „Masterplan Sozialer Wohnungsbau“ forderten Mieter- und Vermieterverbände in seltener Einmütigkeit beim diesjährigen Wohnungsbau-Tag. Nur durch massive staatliche Zuschüsse könne es gelingen, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Baukosten seien der Einkommensentwicklung davongelaufen.
„Es wird seit einigen Jahren viel gebaut – nicht aber bezahlbarer Wohnraum“, erklärte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB). Nötig seien „massive staatliche Zuschüsse“, sowohl vom Bund wie auch von den Ländern. Auch der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen forderte mehr geförderten Wohnungsbau. „Alle wollen bezahlbare Wohnungen, aber die Rahmenbedingungen sind miserabel“, so GdW-Präsident Axel Gedaschko. Die Baukosten seien rasant gestiegen, die Einkommensentwicklung halte damit nicht Schritt.
Als gemeinsame Zielmarke wurde der Neubau von mindestens 80.000 Sozialwohnungen pro Jahr gesetzt. Angesichts steigender Anforderungen im Bereich Klimaschutz müsse auch die energetische Sanierung stärker gefördert werden. Am Ende müsse sie für die Mieter warmmietenneutral sein, so Gedaschko – ein Paradigmenwechsel für die Wohnungswirtschaft, wie er einräumte.
Der bundesweite Wohnungsbau-Tag findet seit 2008 statt. Er wird von Verbänden der Bau- und Immobilienbranche und des DMB organisiert. Ziel ist es, gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für einen bezahlbaren Wohnungsbau auszuloten.
Birgit Leiß
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28.05.2021