Die 16 neuen Stadtquartiere spielen in der Wohnungsbaustrategie des Senats eine große Rolle. Ein Bericht listet nun die Fortschritte, aber auch neue Hindernisse auf.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat in den letzten Jahren ihre Planungen erheblich ausgeweitet. Statt 44.000 Wohnungen sollen in den 16 neuen Stadtquartieren nun 52.000 Wohnungen entstehen. Einige Quartiere sind schon seit Langem im Bau, andere erst am Anfang der Planung.
Im vergangenen Jahr wurde unter anderem in der Wasserstadt Oberhavel eine Reihe von Wohnbauten bezugsfertig. In Johannisthal-Adlershof wurde das Wohngebiet „Straße am Flugplatz“ fertiggestellt, das Projekt „Wohnen am Campus II“ befindet sich im Bau. Auch am Stadtgut Hellersdorf begann Ende 2020 der Bau. Für die Buckower Felder wurden die ersten Bauanträge eingereicht, so dass die Bauarbeiter im September anrücken können. Für den Blankenburger Süden, die Neue Mitte Tempelhof und das Schumacher-Quartier in Tegel wurden in den vergangenen zwölf Monaten städtebauliche Entwürfe erstellt.
Der Bericht muss aber auch Verzögerungen einräumen. Schwierig ist die Koordinierung der Planungen. Da man keine isolierten Schlafstädte bauen will, sondern gemischte Quartiere mit ausreichender Infrastruktur und guter Verkehrsanbindung, müssen verschiedene Ämter Hand in Hand arbeiten. Manche Genehmigungen lassen lange auf sich warten. Während zum Beispiel die Wohnbauplanung in der Regel nach drei Jahren abgeschlossen ist, dauert das Planfeststellungsverfahren für eine neue Straßenbahntrasse rund sieben Jahre. Bei innerstädtischen Bauvorhaben ist es zudem schwierig, Ausgleichsflächen für die Eingriffe in die Stadtnatur zu finden.
Mit einer im Jahr 2018 gegründeten Taskforce will der Senat die Planungen künftig gesamtstädtisch besser koordinieren.
Jens Sethmann
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