Charlottenburg gilt heute als braver, bürgerlicher Stadtteil. Doch das war nicht immer so. In den 1970er und 80er Jahren war hier das Zentrum der Mieter- und Hausbesetzerbewegung.
Vor allem rund um den Klausenerplatz setzte sich die Bewohnerschaft gegen die Kahlschlagsanierung zur Wehr. Hier war die Geburtsstunde der Behutsamen Stadterneuerung, noch bevor sie sich in Kreuzberg etablierte. Eine Ausstellung mit Fotografien von Gottfried Schenk widmet sich dieser bewegten Zeit. Schenk hat als betroffener Mieter und Aktivist die Kämpfe und den Wandel mit der Kamera begleitet. Seine Fotos zeigen Eckkneipen, heruntergekommene Hinterhöfe und Straßenfeste. Er porträtiert Migranten und studentische Wohngemeinschaften, die damals den Kiez prägten.
Birgit Leiß
Fotoausstellung: Vom Bleiben und Verändern.
Der Charlottenburger Kiez in den 1970er und 1980er Jahren,
noch bis 8. Januar 2023
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg
14059 Berlin, Tel. 030 9029 24106
Führungen mit dem Fotografen am Sonntag, 2. Oktober um 12 Uhr und Samstag, 8. Dezember um 18 Uhr
Eintritt frei
29.09.2022