Die Deutschen haben im vergangenen Jahr weniger geheizt, mussten dafür wegen gestiegener Energiepreise aber tiefer in die Tasche greifen – so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Die Heizkosten lagen durchschnittlich 2,4 Prozent über dem, was die Haushalte im Jahr davor bezahlt hatten. Als Grund dafür nennt das DIW um 5,6 Prozent gestiegene Preise für Heizöl und Erdgas. Dass zum ersten Mal seit 2015 wieder weniger geheizt wurde, ist laut den Autoren der Studie stärker den milderen Wintern zuzuschreiben als einem sparsameren Verbrauch. Temperaturbereinigt seien die CO2-Emissionen in den letzten zehn Jahren lediglich um gerade einmal 2,6 Prozent zurückgegangen.
Hier müssten geeignete Anreize geschaffen werden: Um die Klimaziele zu erreichen, müssten die Privathaushalte ihre Emissionen bis 2030 auf unter 50 Millionen Tonnen im Jahr reduzieren. 2019 waren es noch 88 Millionen Tonnen.
Regional lassen sich große Unterschiede feststellen. In den westdeutschen Ländern wurde sieben Prozent pro Quadratmeter mehr geheizt als in den ostdeutschen – den höchsten Heizenergiebedarf hatten dabei die Regionen Schleswig-Holstein Südwest und Ostfriesland, den niedrigsten Mecklenburg-Vorpommern/Rostock und das Allgäu.
Die Studie schließt mit der Forderung, Mieter mit geringem Einkommen von der geplanten CO2-Bepreisung zu entlasten. Der Berliner Mieterverein geht noch einen Schritt weiter: Er vertritt die Auffassung, dass die Abgabe komplett vom Vermieter gezahlt werden sollte, da nur er Einfluss auf Energieeffizienz und den Energieträger des Wohngebäudes hat.
Katharina Buri
www.umweltbundesamt.de/themen/richtig-heizen
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30.10.2020