Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) wollen Mieter zum Sammeln von Wertstoffen animieren. Die neuen Tarife für 2011/2012 stehen unter dem Motto: Wer trennt, spart.
Die „Orange Box“, die die BSR seit einigen Monaten in den Hinterhöfen aufstellt und die ab Januar 2011 flächendeckend eingeführt werden soll, wird ab dem kommenden Jahr „zur Steigerung der Akzeptanz“ nichts mehr kosten. Darin können Elektrokleingeräte, Kunststoffe, Spielzeug, Metalle, Alttextilien, Holz und Datenträger entsorgt werden. Diese Wertstoffe lassen sich problemlos recyceln, landen jedoch viel zu häufig in der grauen Restmülltonne.
Die Leerung der grauen Tonne wird im kommenden Jahr teurer: im Schnitt um 0,7 Prozent, maximal um 2,2 Prozent pro Jahr. So steigen die Preise für die kleinste, 60 Liter fassende Tonne von 63,50 auf 64,08 Euro im Quartal. Auf der anderen Seite werden die sogenannten Komforttarife um 50 Prozent gesenkt. Sie werden fällig bei längeren Wegen bis zum Müllfahrzeug oder wegen zu überwindender Hindernisse. Für den Berliner Mieterverein lässt diese erhebliche Absenkung der Komforttarife Zweifel an ihrer ursprünglichen Berechtigung aufkommen. Den Mietern solle es jedoch recht sein, kommentiert Michael Roggenbrodt, stellvertretender BMV-Geschäftsführer. Wenn die Hausverwaltung vernünftig plane, könnten sich die Müllkosten für die Mieter sogar reduzieren, so Roggenbrodt. Denn durch die Entsorgung von Wertstoffen in der entgeltfreien Orange Box könne im Gegenzug die Anzahl der teuren Restmülltonnen verringert werden.
Erhöhen werden sich auch die Preise für die Sperrmüllabfuhr, und zwar pauschal um fünf Euro beziehungsweise um einen Euro pro Kubikmeter. Für die Straßenreinigung werden ab Januar um 0,9 Prozent höhere Entgelte fällig.
Kristina Simons
MieterMagazin 12/10
Die „Orange Box“ wird ab Januar kostenlos von der Stadtreinigung aufgestellt
Foto: Sabine Münch
09.05.2017