Pressemitteilung Nr. 17/09
„Die heute von der IBB vorgelegte Studie ist zur Bewertung des Berliner Wohnungsmarktes ungeeignet“, so Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. Die Studie sei lediglich Arbeitsmaterial für die Marketing-Abteilung der Berlin-Werbung-Agenturen. „Für die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt ist sie nur Schönfärberei“, erklärte Wild.
Der Berliner Mieterverein kritisierte vor allem, dass die Studie vollkommen unzulänglich auf die Berliner Einkommenssituation eingehe. So bleibe weiterhin auch bei der IBB und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unberücksichtigt, dass die im Vergleich zu München, Frankfurt/Main und Hamburg etwas niedrigere Mietbelastung unter dem Blickwinkel der Einkommen gesehen werden müsse. Am Ende stünden die Berliner Mieter doch schlechter dar, weil der für die übrige Lebenshaltung zur Verfügung stehende Restbetrag deutlich niedriger ist als in den Vergleichsstädten. Die durchschnittliche Mietbelastung von 17 Prozent in Berlin bei einem durchschnittlichen Haushaltseinkommen von 1.800,- Euro im Monat ist eben doch schlechter als 21 Prozent von 2.800,- Euro wie in Hamburg.
Die Studie zeigt im Übrigen, dass die durchschnittlichen Neuvertragsmieten von 5,61 Euro pro Quadratmeter monatlich deutlich über der durchschnittlichen Miethöhe von 4,83 Euro pro Quadratmeter monatlich liegt, die im Rahmen der Mietspiegelerhebung aus bestehenden und neuen Mietverhältnissen gebildet wurde. Der höhere Wert belegt, dass ein gewisser „Druck auf dem Kessel“ sehr wohl existiere.
Die Studie vernachlässigt vollständig die unterschiedliche Entwicklung in den Quartieren. Sie fällt damit qualitativ deutlich hinter die Wohnungsmarktberichterstattung der IBB zurück.
01.01.2014