Pressemitteilung Nr. 11/19
Der CBRE/Berlin Hyp-Wohnungsmarktbericht weist bei den Wiedervermietungen im Jahr 2018 erneut einen deutlichen Anstieg um 6,5 % gegenüber dem Vorjahr aus. Die durchschnittliche Miete der Online-Portale liegt nun bei 10,34 Euro pro Quadratmeter im Monat. Doch in den Innenstadt-Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte müssen im Schnitt bereits zwischen 12 und 13 Euro pro Quadratmeter nettokalt bezahlt werden. In drei Viertel aller Bezirke ist inzwischen die 10-Euro-Marke geknackt. Im oberen Marktsegment aber werden bereits Durchschnittsmieten mit fast 22 Euro im südwestlichen Friedrichshain beziehungsweise von 21,50 Euro im nordwestlichen Kreuzberg gefordert.
„Der Mietenanstieg bei Wiedervermietung ist trotz Mietpreisbremse und Anstieg der Baufertigstellungen dramatisch“, so der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Wir müssen die Herausforderungen der wachsenden Stadt annehmen. Aber es muss eine Stadtentwicklung sein, in der auch die Bewohner ihren Platz haben. Eine Innenstadt, in der Haushalte mit mittlerem und niedrigem Einkommen keine Wohnung mehr finden, darf es nicht geben.“
Berlin tut zu wenig für den Sozialen Wohnungsneubau. Die Landesregierung muss sich endlich trauen, beim Neubau in den CDU-geführten Bauverhindererbezirken Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf durchzugreifen und generell die Bearbeitungszeit für Bebauungspläne deutlich verringern. „Der im Zusammenhang mit der Vorstellung des Marktberichts von Stadtrat Florian Schmidt (Friedrichshain-Kreuzberg) geforderte „Masterplan Berlin 50 %“ findet unsere volle Unterstützung“, so Wild. Es geht darum, nach Wiener Vorbild mittelfristig die Hälfte des Berliner Mietwohnungsbestandes gemeinwohlorientiert zu bekommen. Ohne die Unterstützung vom Bund wird dies jedoch schwierig. „Bislang lässt die Bundesregierung die Kommunen und Stadtstaaten beim Boden-, Planungs- und Mietrecht weitgehend im Stich, obwohl sie durch ihre finanz- und wirtschaftspolitischen Entscheidungen die Probleme wesentlich mit hervorgerufen hat“, kritisiert Wild.
09.07.2019