Pressemitteilung Nr. 28/2019
„Der durch die Preisentwicklung auf dem Immobilien- und Grundstücksmarkt erzeugte Druck auf die Mieter ist weiterhin sehr hoch“, so der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Insbesondere die Kaufpreise für Wohn- und Geschäftshäuser bereiten uns Sorgen.“ Gegenüber 2017 hat es ein Umsatzplus von 14 % bei weniger Kauffällen gegeben. Der Bau von bezahlbaren Wohnungen wird massiv beeinträchtigt. „Die Bodenrichtwerte für Bauland in den innerstädtischen Quartieren mit bis zu 11.000 Euro pro Quadratmeter sind der „helle Wahnsinn“, so Wild. „Wohnungsbau für breite Schichten ist dort nicht mehr möglich.“ Doch statt hier den Kommunen mit neuen Instrumenten schärfere Eingriffe zu ermöglichen, verbreitet die Baulandkommission der Bundesregierung mit ihren Vorschlägen nur „ein laues Lüftchen“.
Viele Eigentumswohnungen werden nicht selbst genutzt, sondern vermietet. Beim Ersterwerb bezugsfreier oder neu erstellter Eigentumswohnungen werden in der City und im Südwesten im Schnitt zwischen 6.000 und knapp 7.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Für die Bestandsgebäude ist damit im Falle der Vermietung eine Missachtung der Mietpreisbremse vorprogrammiert.
Der Genehmigungsvorbehalt von Umwandlungen in Eigentumswohnungen in Milieuschutzgebieten zeigt Wirkung. In Friedrichshain-Kreuzberg ist die Zahl der Umwandlungen von rund 4.000 auf 2.500 zurückgegennagen. Aber auch bei der Umwandlung ist keine Entwarnung angesagt. Mehr als 12.800 Wohnungen wurden in 2018 noch umgewandelt. Die meisten werden zu günstigen Mieten nie mehr angeboten werden.
15.07.2019