Pressemitteilung Nr. 17/03
50 Mio Euro Zusatzrendite hat der Mietspiegel 2003 für die Vermieter auf Grund der geänderten Spannenausweisung gebracht. Dies hat die Geschäftsführerin des Landesverbandes Freier Wohnungsunternehmen Berlin/Brandenburg bestätigt (siehe anliegender Artikel aus der Verbandszeitschrift FWW). Damit ist nunmehr auch von der Vermieterseite bestätigt worden, dass der Mietspiegel 2003 ein Vermieter-Mietspiegel ist. Der Berliner Mieterverein e.V. (BMV) hatte zusammen mit den anderen Mieterorganisationen deswegen diesen Mietspiegel nicht mittragen können. Der Hauptgeschäftsführer des BMV, Hartmann Vetter, hatte die Tatsache, dass ausgerechnet der erste qualifizierte Mietspiegel für Berlin ein Vermieter-Mietspiegel ist, als politische Tragödie bewertet. Die Umstellung von der 2/3 (West) bzw. 3/4 (Ost) Spanne auf eine 4/5 Spanne hatten die Vermieterverbände gefordert. Der Stadtentwicklungssenator hat diese Forderung erfüllt. Damit gilt jetzt in Berlin ein Vermieter-Mietspiegel, der ungerechtfertigte zusätzliche Mieterhöhungsspielräume eröffnet.
Der BMV fordert den Stadtentwicklungssenator auf, beim nächsten Mietspiegel zu der allgemein üblichen 2/3 Spanne zurückzukehren.
Die Ausweitung der Spanne auf 4/5 führte im Verhältnis zur bisherigen 2/3 Spanne zu zusätzlichen Mieterhöhungsspielräumen von teilweise bis zu 14,33 % bzw. 0,93 Euro/qm (West) und 27,02 % bzw. 1,37 Euro/qm (Ost).
Der Berliner Mietspiegel ist ein Tabellenmietspiegel, in dem die Mietwerte nach Baualter, Ausstattung, Größe und Lage zusammengefasst werden. In jedem Mietspiegelfeld gibt es drei Werte: den unteren bzw. oberen Wert der Spanne und den Mittelwert. Bislang wurde jeweils das obere und untere Sechstel der Mietwerte als nicht ortsüblich ausgesondert. Jetzt werden nur noch 1/10 als nicht ortsüblich abgeschnitten. Damit erhöht sich der Mieterhöhungsspielraum erheblich.
09.07.2014